Über Verlust und Neuanfang

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In "Wilder Honig" von Caryl Lewis entfaltet sich die Geschichte von Elin, einer älteren Frau, die ein zurückgezogenes Leben auf einem Hof in Wales führt. Ihr Alltag ist geprägt von Routinen und Erinnerungen an ein vergangenes Leben, das sie mit ihrem verstorbenen Ehemann geteilt hat. Doch diese Stille wird jäh unterbrochen, als eine junge Frau namens Cerys auf dem Hof auftaucht. Cerys ist auf der Flucht vor einem Trauma und sucht nach einem Neuanfang. Ihre Ankunft ist der Katalysator, der die festgefahrenen Strukturen in Elins Leben aufbricht und die beiden Frauen zu einer unerwarteten Gemeinschaft verbindet.

Lewis zeichnet ein sehr feinfühliges Bild zweier Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, aber beide von Verlust und Einsamkeit geprägt sind. Elin hat ihre Liebe verloren, während Cerys ihre Kindheit verloren hat. Die Autorin zeigt eindrucksvoll, wie die beiden Frauen langsam Vertrauen zueinander aufbauen und sich gegenseitig Halt geben. Die Beziehung entwickelt sich dabei nicht über große Worte, sondern über kleine Gesten und die geteilte Stille, die zwischen ihnen entsteht.