Vergänglichkeit und Liebe

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Was für ein berührender Roman über Verlust und Vergänglichkeit. Ein leiser Roman der mit seinen Worten immer eine melancholische Grundstimmung ausstrahlt, aber auch Hoffnung spüren lässt.
Da ist Hannah, die auf dem Land lebt und am Anfang des Buches ihren geliebten Mann zu Grabe tragen muss. Über persönliche Briefe, die er ihr noch vorher geschrieben hat, über die Zeit, die vergeht und über Geheimnisse und Fehler, die er ihr im Nachhinein eingesteht. Und es geht immer um Bienen! Eingebetet ist diese Geschichte in ein arbeitsreiches Landleben, mit seinen immer wiederkehrenden Jahreszeiten - üppige Sommertage und raue Winternächte - in der die Bewohner von Berllan-Deg jetzt miteinander leben. Da ist Sadie, Hannahs Schwester, die, als sie von Johns Tod erfahren hat, sofort zu Hannah ins elterliche Haus eilt und um Megan, eine junge Frau, die noch ihren Platz im Leben finden muss.
Schon die ersten Seiten dieses Buches haben mich trauern lassen, um den Abschied und das Alleine gelassen werden. In diesem Buch steht das Zusammenleben mit Mensch und der Natur im Vordergrund, die Geschäftigkeit der Bienen, das Blühen der Bäume nach dem Winter, das Gehenlassen, das Verwurzelt sein, um Liebe und um neue Anfänge.
Die Dichte der Geschichte, die Wortwahl, dieses melancholische und ruhige, schlichte Leben der Figuren, fängt die Autorin Caryl Lewis so bildhaft ein, dass man in diese Geschichte tief eintaucht. Man versucht, die Gefühle der Protagonisten zu verstehen und nachzuempfinden. Ein Buch, das mich aus der hektischen Zeit herausholt, mir bewusst macht, dass das Leben im Fluss ist und Höhen und Tiefen hat, aber auch gerade dadurch lebenswert ist.