Wunderschöner naturverbundener Roman im Herzen von Wales

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elfenfreund2001 Avatar

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„Wilder Honig“ ist ein Roman der walisischen Autorin Caryl Lewis. Der Roman ist erschienen beim Klett-Cotta und umfasst 284 Seiten.

Das Cover zeigt eine Blumenwiese, die mich ein wenig an eine Landschaft zwischen Moor und Berge erinnert. Die Farben sind ruhig und das Bild sieht gemalt auf, was der Fantasie seinen Entfaltung lässt.

Er erzählt die Geschichte von Hannah, Sadie und Megan und von den 11 Briefen, die John noch vor seinem Tod an Hannah geschrieben hat. Ferner handelt er von Verziehen, von Trauer, von Enttäuschungen, von Neuanfängen, von der Liebe in verschiedenen Formen, von Verwirklichung, von Dankbarkeit und der Verbundenheit mit der Natur.
Der Roman spielt in einem kleinen Ort in Wales, Hannah hat diesen Ort nie verlassen. Nach dem Tod von John muss sie feststellen, dass er ein großes Geheimnis hat, dass sie mehr als nur enttäuscht. Sadie ihre Schwester, die zurückkommt, um Hannah in ihrer Trauer zu unterstützen, birgt auch so ihre Geheimnisse und zuallerletzt kommt Megan ins Spiel. Eine Tochter, die Hannah nie hatte.
Wie diese drei Frauen zueinanderfinden, sie achten lernen und sogar mehr als das, wird in diesem Roman langsam aufgebaut. Johns Briefe an Hannah, in denen er das Leben und die Liebe mit einem Bienenstock vergleicht, heilen Hannahs Verletztheit und nicht nur ihre. Außerdem kann Hannah sich endlich in ihrem Obstgarten verwirklichen und nicht nur Hannah wächst in ihm, sondern auch Megan findet ihren Weg in ihm. Aber auch Sadie findet endlich den Mut zu sich selbst zu stehen, aber auch hier bedarf es, ein wenig der Hilfe von ihrer Schwester.
Alles in allem ein sehr schöner Roman, allein schon wegen der Briefe von John an Hannah, die sehr wortgewandt und philosophisch angehaucht sind, wer kommt schon auf die Idee das Leben mit einem Bienenstock und ihren Mitbewohner zu vergleichen und dieses dann auf den Menschen zu übertragen.
Auch die Entwicklung der Frauen untereinander hat mich sehr berührt. Offenheit, sich berühren lassen, mutig sein, verzeihen können, wachsen können, zu sich selbst zu stehen, auch mal Gefühle stehen lassen können, immer den anderen im Blick behalten und vor allem über seinen Schatten springen können.

Die Sprache des Romanes und die darin enthaltenen Bilder haben mich sehr berührt und ich habe den Roman gerne gelesen.