Zwischen Bienen und Briefen – ein leiser Roman voller Gefühl

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ariane.s123 Avatar

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Wilder Honig ist ein leiser, poetischer Roman, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Caryl Lewis erzählt die Geschichte dreier Frauen, die auf unerwartete Weise miteinander verbunden sind: Hannah, die nach dem Tod ihres Mannes plötzlich mit einer neuen Realität leben muss, ihre Schwester Sadie und Megan, die uneheliche Tochter des Verstorbenen.

Was mich besonders berührt hat, war die Feinfühligkeit, mit der Lewis sowohl die zwischenmenschlichen Beziehungen als auch die Natur beschreibt. Man spürt beim Lesen beinahe das Summen der Bienen, riecht den Honig und sieht die Apfelblüten – die Natur ist hier nicht nur Kulisse, sondern Spiegel der Emotionen der Figuren.

Sehr spannend fand ich auch die Briefe des verstorbenen Ehemanns, die zwischen den Kapiteln eingestreut sind. Sie haben dem Roman eine zusätzliche Tiefe verliehen und ermöglichten einen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Dadurch wurde die Geschichte noch vielschichtiger und die Dynamik zwischen Vergangenheit und Gegenwart besonders spürbar.

Insgesamt ist Wilder Honig für mich ein eindringlicher Roman über Verlust, Neubeginn und die Kraft von Familie und Zusammenhalt. Die Sprache ist angenehm klar, dabei gleichzeitig poetisch und atmosphärisch – ein Buch, das noch lange nachhallt.

Fazit: Ein berührender, feinfühlig erzählter Roman, der Natur und Mensch auf wundervolle Weise miteinander verbindet und durch die Briefe des Verstorbenen eine besondere Erzählstruktur erhält.