Zwischen Naturbildern und Lebensfragen

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nayezi Avatar

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„Wilder Honig“ ist ein leises, eindringliches Buch, das vor allem durch seine Sprache überzeugt. Caryl Lewis schreibt mit einer angenehmen Klarheit, die zugleich poetisch wirkt und die Atmosphäre wunderbar einfängt. Gerade dieser Schreibstil hat mir das Lesen sehr angenehm gemacht und mich immer wieder innehalten lassen.

Inhaltlich bewegt sich der Roman zwischen Alltagsbeobachtungen und tieferen Fragen nach Zugehörigkeit, Verlust und den Wegen, die Menschen im Leben einschlagen. Besonders die Verknüpfung von Natur, Landschaft und innerem Erleben ist stark gelungen und schafft Bilder, die nachhallen. Auch wenn die Handlung eher ruhig verläuft, entwickelt sich daraus eine dichte Stimmung, die den Roman trägt.

Es gibt Momente, in denen die Erzählung fast zu still wirkt und man das Gefühl hat, dass die Spannung verloren geht. Doch das wird durch die bildhafte Sprache und die feinen Nuancen der Figuren wieder aufgefangen. Das Ende fügt sich stimmig in die Geschichte ein und verstärkt den nachdenklichen Ton, der das Buch prägt.

Fazit: Ein atmosphärischer Roman, dessen Stärke klar im Schreibstil und in der feinsinnigen Darstellung von Stimmungen liegt. Wer ein Buch sucht, das nicht durch Action, sondern durch ruhige Tiefe überzeugt, wird hier fündig. Für mich ein sehr schönes, wenn auch nicht durchgehend packendes Leseerlebnis.