Spannendes Abenteuer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sternchenblau Avatar

Von

Hinter diesen neuen Mitbewohnenden der Wohngruppe steckt eindeutig mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Calum kann es ja wortwörtlich riechen. Und sein Geruchssinn ist total krass. Hier gilt es Geheimnisse zu entdecken, das ist bei „Wilderland“ von den ersten Seiten an klar.

Calum bleibt zunächst der Außenseiter, in der Schule und vor allem in der Wohngruppe. Doch dann findet er mit Mitbewohnerin Skye heraus, dass die ganze Wohnung verwanzt ist. Wer sollte schon vier Jugendliche abhören? Ein paar der Versatzstücke – Waisenjunge, Geheimnisse, Tiere – erinnern an Mayers Reihe „Das Internat der bösen Tiere“. Umso mehr gefiel mir, dass Mayer hier eine ganz neue Geschichte entwickelt, denn im Hintergrund lauert keine Magie, sondern handfeste Geheimdienstinteressen. Das hat ja trotz Fantasyanteil einen handfesten Realitätsbezug, darum passt die Altersempfehlung des Verlags ab 11 Jahren meiner Meinung nach auch ganz gut.

Mayers Stil, den ich in „Das Internat der bösen Tiere“ und „Die Stadtgärtnerin“ schon total mochte, ließ mich wieder durch die Seiten fliegen. „Wilderland“ zeichnet eine gute Grundspannung aus, die bereits im ruhigeren ersten Abschnitt (von dreien) durchs Buch zieht. Ab dann geht es darum die Hintergründe aufzudecken. Besonders gefiel mir die Zeit im Wald.

„Er war noch nie zuvor hier gewesen, er kannte den Wald nicht, er hatte keine Ahnung, wohin sie gingen. Aber er spürte, dass er hier zu Hause war.“

Ein Teil dieser Auflösung kommt sehr auf dem Silbertablett in Form eines Briefes. Darum, weil dann die Bösewichtin wie Kai aus der Kiste kommt (obwohl doch eigentlich die Tiere das abgeklärt haben müssten) und weil das mit dem Tiergefährten nicht ganz logisch ist ziehe ich einen Stern ab.

Ein spannendes Abenteuer, in die Tierverbindung aus einer ganz neuen Ursache entsteht, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich bin schon gespannt, wie es im 2. Band weitergeht. 4 von 5 Sternen.