Ein neuer Fall für Gesine Cordes

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gaby2707 Avatar

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Gerade noch macht sich Ex-Kommissarin und nach ihrem Ausscheiden aus dem Polizeidienst nun Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes Gedanken über die Unzuverlässigkeit des Bestatters Carsten Schellhorn, da liegt er in einem Sarg, dessen lockere Scharniere sie kontrollieren wollte. Wo aber ist nun der zu beerdigende Leichnam von Madeleine Jablin, deren Zwillingsbruder allein am Grab steht und die Welt nicht mehr versteht. Ihr Freund Hannes van Deest, ebenfalls Bestatter und kein Freund der Toten Schellhorn, wird zur Vernehmung auf´s Präsidium geladen – und dann verschwindet er. Hat er etwas mit dem mysteriösen Tod seines nicht gerade beliebten Kollegen zu tun?

Nach „Kaninchenherz“ und „Fuchskind“ ist dies der dritte Fall, den ich mit der sympathischen, aber eher unnahbaren Gesine Cordes lösen darf. Das Cover passt genau zur Serie und hat einen hohen Wiedererkennungsfaktor.
Obwohl auch dieser Fall in sich abgeschlossen ist, finde ich es für mich persönlich sehr gut, dass ich Gesine mit ihrer nicht so einfachen Vergangenheit von Anfang an kennenlernen durfte. Und auch ihre beiden Nichten Frida und Marta, Bauer Josef, auf dessen Wiese Gesines Wohnwagen steht, ihr Freund Hannes van Deest und die Kommissarin Marina Olbert sind mir schon ans Herz gewachsen und auch hier wieder mit dabei. Für mich ist das wie zu guten Freunden zurück kommen.

Der Schreib- und Erzählstil von Annette Wieners ist wie immer leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Mir sind auch hier die Seiten nur so durch die Finger geflutscht. Die leise Spannung, die sich bis zur Auflösung des Falles gleichmäßig hoch hält, baut sich von Anfang an auf. Durch einige Wendungen, Geheimnisse und Halbwahrheiten habe ich auch diesmal wieder richtig mitfiebern können. Die Sorge um Hannes und die Zweifel von Gesine sind sehr gefühlvoll beschrieben und ich kann sie mir sehr gut vorstellen.
Einzig mit der Vorstellung der Witterung, in dieser Geschichte schneit es immer wieder und zwar richtig heftig und ist klirrend kalt, hatte ich beim Lesen im Hochsommer einige Probleme. Ansonsten hatte mein Kopfkino auch hier wieder sehr viel zu tun.
Die Autorin hat es sogar geschafft, die Titel der ersten beiden Bücher in einem Satz dieses Falles unterzubringen.

Die Auszüge aus ihrem Notizbuch über giftige Pflanzen lese ich auch hier wieder mit großem Interesse.

Mit „Wildeule“ habe ich einen eher ruhigen Krimi mit trotzdem hoher Spannung gelesen, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat und der meine absolute Leseempfehlung bekommt.