Nach dem Vorgänger eher enttäuscht

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gesil Avatar

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Ich hatte mich sehr gefreut, als ich nach der Verlosung des Buches gelesen habe, dass ich den neuen Fall der ehemaligen Kripobeamtin und zwischenzeitliche Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes vorablesen durfte. Um wieder in die Reihe hinein zu kommen, las ich zunächst den Vorgänger „Fuchskind“, der mir auch recht gut gefallen hat.
Die „Wildeule“ hingegen konnte mich dann nicht mehr so fesseln und begeistern, denn hier sind mir die private Verquickungen von Gesine zu raumfüllend und die Art, wie Gesine und die Kommissarin miteinander umgehen, ging mir gehörig gegen den Strich. Ständig fühlt sich die eine von der anderen auf den Schlips getreten und natürlich ist nur die jeweils eigene Sicht der Dinge die einzig mögliche und richtige. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich beide für eifersüchtig gehalten, aber das scheint mir zumindest im Fall der Kommissarin doch zu weit hergeholt.
Besonders gestört hat mich jedoch, wenn aus Sicht der jeweils anderen Person von „der Cordes“ bzw. „der Olpert“ die Rede war. Das hatte in meinen Augen etwas geringschätzendes und ich verstehe nicht, warum das Lektorat diese Bezeichnung durchgewunken hat, zumal sie zum Teil wirklich inflationär Verwendung findet.
Nach diesem eher enttäuschenden Leseerlebnis bin ich sehr unschlüssig, ob ich weitere Fälle lesen möchte, aber ganz ausschließen werde ich es auch noch nicht.