Wie immer schön

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martina apus Avatar

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Nach großer Begeisterung für Band 1 und 2 konnte ich Band 3 kaum erwarten. Umso größer war die Freude, dass ich ihn bei Vorablesen gewonnen habe. Sonst hätte ich dieses Buch definitiv gekauft. Die Autorin Annette Wieners hat mit der ehemaligen Kommissarin Gesine Cordes eine besondere Hauptprotagonistin geschaffen. Nach dem Tod ihres Sohnes, welcher und sehr tragischen Umständen starb, weil die Aufsichtspflicht vernachlässigt wurde, ist Gesine nicht mehr sie selber. Die starke Kommissarin kündigt ihre Arbeit bei der Polizei, um als Friedhofsgärtnerin zu arbeiten. Die Arbeit gibt ihr Ruhe und Kraft und lässt sie sich ihrem Kind näher fühlen. Tragisch ist, dass die Frau sich auch sonst fast alles versagt. Sie lebt mehr als spartanisch und hält auch die Menschen auf Distanz, die ihr gut tun. Fast so, als ob es ihr nie wieder gut gehen darf. Man hofft inständig, dass irgendwann Besserung eintritt und sie den Weg zurück ins Leben findet. Denn ihr bester Freund, der Bestatter wird in diesem Band des Mordes verdächtigt. Wie man sich nach 3 Bänden auch als nicht Kenner denken kann, ist Gesine in jedem Band maßgeblich an der Aufklärung von Morden beteiligt - denn das ist ja ihr eigentlicher Job.
Besonders gut an den Büchern von Annette Wieners gefallen mir ihre Naturbeschreibungen. Die Witterungsbedingungen wie Nebel, Regen, Feuchtigkeit sind so plastisch, so präsent beschrieben, dass man die Kälte quasi unter die eigene Kleidung kriechen fühlt. Das schafft bei mir sonst kaum ein Autor. Ich rate jedem Neuling mit Band 1 anzufangen und sich dann schnell durch Band 2 und 3 zu fressen. Es lohnt sich.