Wieder mal ein guter Krimi!

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elmidi Avatar

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Nach „Kaninchenherz“ und „Fuchskind“ ist „Wildeule“ das dritte Buch der Krimireihe, in der Gesine Cordes als Friedhofsgärterin und ehemalige Kommissarin wider Willen ermitteln muss.

Gesine ist nach dem Tod ihres kleinen Sohnes abgerutscht, die Ehe kaputt, den Job verloren, psychisch am Boden und physisch auf der Straße. Hannes, Freund und von Beruf Bestatter, hilft ihr wieder ins Leben und gibt ihr Arbeit als Friedhofsgärtnerin. Ihr Leben findet nun auf dem Friedhof statt und in ihrem Wohnwagen, der auf einer Weide beim Bauern Josef steht.

In dieses derangierte Leben platzen die Kriminalfälle – in diesem Buch liegt der tote Bestatter im Sarg, in dem eigentlich eine betagte Frau liegen sollte, dessen Leiche verschwunden ist. Und Hannes gerät durch sein seltsames Verhalten mitten in die Schusslinie der Polizeiermittlungen. Da muss Gesine eingreifen und findet sich unversehens an der Seite der Kommissarin Marina Olbert. Eine schwierige Zusammenarbeit beginnt.

Ein ungewöhnliches Setting mit starken und unterschiedlichen Persönlichkeiten und einem sehr soliden Krimi-Erzählstrang machen aus diesem Buch ein unterhaltsames und spannendes Lesevergnügen. Gesine entwickelt sich von Buch zu Buch weiter, schon allein das macht neugierig auf mehr. Aber auch der Mordfall ist rätselhaft und die Lösung verwickelt - auf den Täter wäre ich nicht gekommen. Dabei versteht es Annette Wieners meisterhaft, die Friedhofsruhe - den Friedhof als Ort der Trauer, des Abschieds und der Ruhe – nicht zu stören.

Ich mag diese Reihe sehr - ein Friedhof als Hintergrund und eine Friedhofsgärtnerin und verwaiste Mutter als Ermittlerin ist schon eine außergewöhnliche Idee. Verbunden mit einer manchmal sehr nachdenklichen, oft sehr spannenden Erzählweise kommt wieder einmal ein wirklich guter Krimi heraus! Mehr davon!