Verwechslungskomödie - intellektuell

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signalhill Avatar

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Wer bei einem Buch heute von Verwechslungskomödie hört, wird es gleich wieder aus der Hand legen - zu oft gehört, zu oft gelesen. Das braucht er/sie bei 'Willkommen auf Skios' vom englischen Schriftsteller Michael Frayn aber nicht, denn dieser Roman ist anders, intellektueller, humorvoller, hochwertiger.

Es beginnt aber mit den üblichen Szenen: Dr. Norman Wilfred soll einen Vortrag für die Fred Toppler-Stiftung auf Skios halten, hat aber gar keine Lust... Zur gleichen Zeit im gleichen Flieger träumt aber Oliver Fox von einer ebensolchen Karriere - gut nur, dass beide ihren Koffer gleich gekennzeichnet haben und dem Verwechslungsglück gar nichts mehr im Wege steht.. Und gut für die attraktive Nikki, deren Wunschdenken den 'richtigen' und ausgewählten Mann herbeizaubert...

Während die beiden Männer nun in ihr Abenteuer stolpern, darf der Leser schmunzeln und ganz nebenbei viel Gesellschaftskritik im Buch entdecken, was mir gut gefallen hat. Auch das Ende ist sehr gelungen und war nicht lange im Voraus vorhersehbar, ein dicker Pluspunkt für 'Willkommen auf Skios'. Was hier mit 'englischer Humor' bezeichnet wird, ist mir nicht ganz klar, tut aber dem Lesen und der Qualität des Buches keinen Abbruch.

Zum Abschluss möchte ich sagen, dass dieses Buch möglicherweise wegen seines Covers, das mir zu langweilig scheint, mich im Buchladen nicht angesprochen hätte. Da wäre doch sicher mehr, vielleicht sogar mehr Urlaub möglich gewesen.

Zur Sprache muss ich sagen, dass sie mir vor allem am Anfang etwas überzogen war. Mit den kleinen Mängeln bekommt das Buch insgesamt dann die Note 3 Sterne, wobei ich es aber immernoch den Lesern empfehlen möchte. Viel Spaß beim Lesen!