Das Buch zum erfolgreichen Podcast

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Night Vale ist ein ganz besonderes Städtchen in der Wüste des amerikanischen Südwestens. Vieles kommt dem Leser bekannt vor, und doch ist es völlig anders als andere Städte. In dieses Städtchen verirrt sich ein Fremder, dessen Gesicht und auch dessen Anwesenheit jeder sofort vergisst. Er kommt in das örtliche Pfandhaus, wo er der Inhaberin Jackie Fierro einen Zettel verpfändet mit den Worten „King City“. Ab sofort kann diese nichts anderes mehr denken oder schreiben. Jackie muss sich an die Lösung dieses Rätsels machen. Sie schließt sich Diane Crayton an, denn auch mit ihr hat der geheimnisvolle Fremde Kontakt aufgenommen. Night Vale ist plötzlich überschwemmt mit dem Gesicht eines von Dianes ehemaligen Bekannten: es ist der Vaters ihres Sohnes Josh. Troy hat seinen Sohn nie kennengelernt, denn er verschwand, sobald Diane schwanger war. Was verbindet die beiden Frauen und Josh mit King City, vor allem, da es unmöglich erscheint, von Night Vale aus nach King City zu kommen?
Das Eintauchen in dieses Buch erschien mir sehr schwierig, denn obwohl Night Vale wie eine ganz normale Stadt erscheint, ist dort so vieles anders, dass sr schwer erscheint, sich als Leser darin zu orientieren. Erst als ich erfuhr, dass es die Geschichten über Night Vale bereits als Podcast gibt, habe ich gesehen, dass diese Serie zum Kult avanciert ist und dieses Buch ein Teil der Geschichte ist. Diese Hintergründe finde ich absolut wichtig, um überhaupt in das Buch einsteigen zu können.
Ab dem Zeitpunkt allerdings konnte ich mich auf das Geschehen einlassen und die ungehemmte Fabulierkunst der beiden Autoren genießen. Joseph Fink und Jeffrey Cranor schreiben sich mit unbändiger Lust nach Vale Night hinein, sie schildern vieles sehr überzogen und teilweise äußerst skurril. Sehr ausführlich beschreiben sie die Eigenheiten dieser ungewöhnlichen Stadt und ihrer Bewohner, und erst viel später schält sich der rote Faden dieses Buches heraus, wird die Suche nach dem Sinn des Zettels konkret. Ab da erhält die Geschichte mehr Schwung, bis hin zum auflösenden Show-Down. Der ist übrigens genau so abgefahren wie die gesamte Geschichte über Night Vale.
Für Kenner des Podcasts ist dieses Buch sicher ein absolutes Muss. Ich fand es eine gute Abwechslung meiner sonstigen Lektüre, kann auch erkennen, dass die Geschichte Kultcharakter hat. Doch anschließen werde ich mich diesem Kult nicht unbedingt, da liegen meine Interessen klar woanders.