Herrlich skurril, aber vielleicht nicht für jeden geeignet.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
momentaufnahmen Avatar

Von

Die Autoren Joseph Fink und Jeffrey Cranor veröffentlichen bereits seit 2012 zweimal pro Woche Geschichten aus Night Vale in Form eines Podcasts. Die Einordnung als Fantasy-Roman ruft für manchen vielleicht eher die Vorstellung von Drachen, Rittern oder Zauberern hervor, aber Night Vale ist eine andere Art von Fantasy. **Zum Inhalt** Night Vale, eine Stadt in der Wüste des Südwestens der USA, ist einfach anders und so anders sind auch seine Bewohner. Die Hauptpersonen sind Jackie Fierro, Diane und Josh Crayton. Jackie ist schon seit langer Zeit 19 Jahre alt und betreibt ein Pfandhaus. Eines Tages betritt ein Mann dieses Pfandhaus und gibt dort einen Zettel ab, auf dem "King City" steht und dieser Zettel verfolgt Jackie nun, die herausfinden will, was es mit King City auf sich hat. Diane hingegen ist Joshs Mutter, der vor allem dadurch auffällt, dass er ein Gestaltwandler ist. Die Wege von Jackie, Diane und Josh kreuzen sich auf der Suche nach dem geheimnisvollen Mann mit dem Zettel und Joshs Vater, der auch damit in Verbindung zu stehen scheint. Was die drei schlussendlich herausfinden und was es mit King City auf sich hat, soll hier jedoch nicht erwähnt werden ;) Die Besonderheiten von Night Vale sind sowohl im Ort selbst, als auch in den Personen dort zu finden. Plastikflamingos, Engel (die aber nicht erwähnt werden dürfen) und Spinnen spielen genauso eine Rolle wie eine geheimnisvolle und gefährliche Bibliothek. **Willkommen in Night Vale - Meine Meinung** Die Leseprobe, aufgrund der ich mich entschied mich um ein Leseexemplar zu bewerben, klang vor allem skurril und das mag ich. Es schien ein völlig absurdes Werk zu sein. Science-Fiction ist in Night Vale so alltäglich, dass die Bücher darüber in der Bibliothek weniger zensiert sind als die Sachbücher. Etwas besonderes sind für mich die durchaus liebevoll gestalteten Figuren in Night Vale selbst, auch wenn manche - wie Carlos - gern noch mehr Anteil hätten haben können. Bei jeder Figur denkt man "jetzt hab ich alles gesehen!" und dann kommt doch noch einer um die Ecke, der das sprengt. Manchmal sind es auch nur die vielen Gestalten von Josh, die unterhaltsam sind. So ist es notwendig, dass seine Mutter die Regel festlegt, dass er nur in menschlicher Gestalt Auto fahren darf, da in Spinnengestalt seine Beine nicht lang genug seien. Es kann jedoch sein, dass dieses - für mich - fast schon dadaistische Werk einfach nicht für jeden etwas ist. Man muss schon arg auf Absurdität stehen, sonst sollte man "Willkommen in Night Vale" nicht lesen. Auch der Stil findet vielleicht nicht bei jedem Anklang, ist er doch ab und an recht langatmig und schweift von der eigentlichen Erzähllinie ab. Insgesamt gesehen, hätte ich Night Vale vielleicht nicht so viel Beachtung geschenkt, wenn ich es einfach nur im Buchladen gesehen hätte und nicht durch die Leseprobe in den Bann gezogen worden. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ich bislang nichts vom gleichnamigen Podcast wusste, der ja doch recht viele Fans zu haben scheint.