Ohne Hintergrundwissen langweilig

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lovely90 Avatar

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Die Autoren Fink und Cranor haben mit ‚Willkommen in Night Vale‘ ein sicherlich außergewöhnliches Buch geschaffen. Dass es im Vorfeld schon Podcasts und vieles mehr zu diesem Städtchen in der Wüste gab, war mir vor und während des Lesens leider nicht bekannt. Es macht bestimmt einen großen Unterschied ob man dieses Buch als ‚Night-Vale-Neuling‘ liest, oder als eingefleischter Fan. Meine Rezension richtet sich also vor allem an Erstere.

Night Vale ist ein mit viel Liebe und Kreativität geschaffenes Örtchen. Darauf, dem Leser einen Eindruck hiervon zu verschaffen, werden fast die vollständigen 378 Seiten verwandt. Was wiederum bedeutet, dass der eigentliche Plot viel zu kurz kommt. Diesen hätte man auf 50 Seiten abhandeln können.

Was sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, ist die Tatsache, dass für eigentlich feststehende Worte und Vorgänge völlig neue, teils gegensätzliche Definitionen geschaffen werden. Diese sind mitunter recht lustig, so stellt die Bibliothek in Night Vale den gefährlichsten Ort der Stadt dar mit Bibliothekaren als fiese menschenfressende Monster. Größtenteils fand ich persönlich das Konzept allerdings ziemlich nervig und meist nicht sehr originell. ‚Es gab alles, was man zum Grillen braucht: einen kleinen Plastikeimer voller Schlamm. Alles.‘ (S.373)

Ebenso wirkte das Erschaffen der Hauptpersonen Jackie, Diane und Josh auf mich wie der Versuch irgendwie noch Empathie und Übertragbarkeit in die Geschichte hineinzupressen; eine alleinerziehende Mutter und die Beziehung zu ihrem pubertierenden Sohn, welcher in einer Identitätskrise steckt.

Insgesamt fand ich dieses Buch eher langweilig, es zu Lesen hat mich nicht bereichert. Vermutlich habe ich aber aufgrund fehlenden Hintergrundwissens viele Anspielungen auch einfach nicht verstanden.