Eine Flucht als Reise in ein besseres Leben?

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christina19 Avatar

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Der Erzählweise der Autorin lässt sich leicht folgen. Die Sätze sind mitunter knapp, aber prägnant formuliert. Caroline Wahl beschönigt nichts und beschreibt Dinge oder Gefühle daher gelegentlich auch mit Fäkalsprache. Genau dadurch wirken die Gedanken der Erzählerin auf mich aber sehr alltagsnah und authentisch. Die besondere Ausdrucksweise schafft es, mich schon auf den ersten Seiten der Leseprobe zu fesseln.
Die Ich-Erzählerin macht auf mich einen bemitleidenswerten Eindruck. Sie nimmt Abschied von dem Zuhause, in dem sie mit ihrer kürzlich verstorbenen Mutter gelebt hat. Dabei scheint sie, wie ich finde, jedoch nur vor ihren Problemen wegzulaufen anstatt sie anzupacken. Obwohl ihre Schwester Tilda freundlich und hilfsbereit ist, lehnt Ida ihre Unterstützung ab und zieht sich damit noch mehr in ihre Einsamkeit zurück. Knut und dessen Enkel Jasper, die Ida in Stralsund kennenlernt, wirken sehr sympathisch. Obwohl Ida nicht besonders aufgeschlossen ist, scheinen beide ernsthaft an ihr als Person interessiert zu sein. Neugierig macht mich die Figur mit dem Kapuzenpulli.
Ich bin gespannt darauf, wie sich die Geschichte um Ida weiterentwickelt. Kann sie sich aus dem tiefen Sumpf, in dem sie steckt befreien und wird sich ihr Leben dadurch zum besseren wenden? Welche Rolle spielen ihre neuen Bekanntschaften in Stralsund dabei? Und wie entwickelt sich Idas Beziehung zu ihrer Schwester Tilda?