Plötzlich ist sie tot,…

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caro_phie Avatar

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… nicht mehr da, ohne weitere Erklärungen über Dinge, die Ida gerne gewusst hätte über ihre Mutter, die sie nun aber nie erfahren wird. Dinge wie, woher die Schrammen auf dem kleinen, blauen Hartschalenkoffer ihrer Mutter kommen, die doch nie reiste. Dinge, die nun so viel größer, so viel bedeutender wirken.

Alles scheint an Bedeutung zu gewinnen in diesen Monaten nach dem Tod ihrer Mutter: der Geruch im Schlafzimmer, die Kleider im Kleiderschrank, achtlos dahingeworfene Worte, die die letzten sein sollten. Sie provozieren Gedanken der Vergönglichkeit, des Verpassthabens der Schuld, erdrücken Ida in der Wohnung und lassen sie kurzerhand den blauen Hartschalenkoffer packen und wegfahren, ans Meer, die Stadt, in der sie mit ihrer Mutter gelebt hat hinter sich lassend.

Bereits auf diesen ersten Seiten bin ich absolut fasziniert: von Caroline Wahls Stimme, ihrer Gabe die kleinen Dinge im Leben wahrzunehmen und ihnen mit wenigen Worten immense Bedeutung zuzuschreiben, ihr Einfühlungsvermögen in ihre Protagonistin. Ich würde mich sehr freuen über die Möglichkeit dieses Buch zu lesen und sicherlich „22 Bahnen“, das schon lange auf meiner Leseliste steht, gleich hinterher ;).