An die Oberfläche schwimmen

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buecher_mit_chris Avatar

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Gespannt habe ich schon darauf gewartet, wie die Geschichte mit Tilda und Ida weitergeht. Neugierig war ich vor allem auf Ida, die ja alleine mit ihrer alkoholkranken Mutter zurückgeblieben ist, während Tilda das Zuhause für ein Studium verlassen hat.
Gleich zu Beginn erfährt man vom Selbstmord der Mutter. Die inzwischen volljährige Ida kündigt die Wohnung und flieht aus dieser bedrückenden Atmosphäre an die Ostsee.
"Und jetzt ist nichts mehr von ihr da außer ihrer Asche und den traurigen Erinnerungen an sie." Ida wird von Flashbacks und Intrusionen übermannt, kommt nicht zur Ruhe, Schuldgefühle verfolgen sie. In dieser Situation lernt sie ein älteres Ehepaar kennen, die sich um sie kümmern und sie begegnet einem jungen Mann, der ihr gut tut aber von sich sagt: "Leben fällt mir gerade schwer." Ida versucht dieser Traurigkeit zu entrinnen und sich dem Leben zu stellen. "Okay, sage ich mit keinen Tränen in den Augen."Und das Wasser, diesmal ist es das Meer, entfaltet auch hier seine therapeutische Wirkung.
Caroline Wahl kann einfach erzählen! Authentisch bringt sie den Leser so, nahe an die Personen heran. Ein Lesefluss ist immer da, schwere Themen werden mit ein bisschen Leichtigkeit und Hoffnung behandelt. Wie der Vorgängerroman "22 Bahnen", konnte mich auch "Windstärke 17 "überzeugen, und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Große Empfehlung!