Berührend!

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anna niesen Avatar

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Sehr lange habe ich mich auf dieses Buch gefreut, da mir der Erstling von Caroline Wahl "22 Bahnen" überaus gut gefallen hatte. Nun geht es also mit Tildas kleiner Schwester weiter, die Handlung setzt ca. 10 Jahre später ein.
Der tragische Tod der alkoholkranken Mutter macht Ida schwer psychisch zu schaffen und sie "flüchtet" sich weit weg auf die Insel Rügen. Ihre Verzweiflung ist sprachlich gut spürbar, immer wieder fordert sie sich körperlich bis zur Erschöpfung heraus in der Ostsee. Das sie ein neues (vorläufiges) Zuhause bei Knut und Marianne findet ist evtl etwas unrealistisch gestaltet, tut der Geschichte aber gut. Auch die Figur des Leif bleibt etwas nebulös, seine Probleme werden nur angedeutet. Trotzdem konnte ich das Buch kaum weglegen, und trotz der manchmal etwas naiven Sprache und auch der ungewöhlichen Dialog-Struktur hat es mich sehr berührt. Klare Empfehlung!