Großartige Fortsetzung

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Bevor ich die Leseprobe geöffnet hatte, wusste ich noch nicht, dass dieses Buch eine Fortsetzung von „22 Bahnen“ ist. Nach den ersten Sätzen allerdings war es klar, und allein das hat mich schon sehr begeistert.

Die Geschichte geht also weiter. Nach Tilda steht nun deren jüngere, inzwischen erwachsene Schwester Ida im Mittelpunkt.
Nach dem Tod ihrer alkoholkranken Mutter macht sie sich mit lediglich einem alten Hartschalenkoffer, ihrem MacBook und Kleidung auf den Weg, raus aus der Mietwohnung, die aufgelöst werden soll - aber wohin? Das weiß Ida selbst noch nicht so genau. Von Tilda hat sie ein Bahnticket nach Hamburg bekommen. Dort wohnen nämlich die Schwester und ihr Mann Victor mit ihren beiden Kindern. Aber will Ida wirklich dorthin oder soll sie einfach weiterfahren?
Sie landet schließlich auf Rügen und lernt dort Kurt kennen, in dessen Kneipe sie einen Job bekommt. Zudem wird sie von ihm und seiner Frau Marianne in deren Haus herzlich aufgenommen und ganz liebevoll umsorgt. Und dann ist da auch noch Leif, ein leidenschaftlicher Surfer und erfolgreicher DJ, der Ida ebenfalls wieder Halt im Leben geben kann.

„Windstärke 17“ hat mich ab der ersten Seite gepackt. Der Schreibstil ist wieder sehr ruhig und angenehm, und trotzdem steckt so viel Kraft in den Sätzen. Die Wucht der Ostsee spiegelt sich in der Geschichte wieder. Ein Buch, das Wut und Trauer empfinden lässt und gleichzeitig aber auch so positiv stimmt und Lust aufs Leben macht.

Was für eine großartige Lektüre! „22 Bahnen“ war für mich im vergangenen Jahr ja schon ein Highlight, aber nun hat Caroline Wahl das noch getoppt, wie ich finde. Gerne mehr davon!

Und ich möchte noch anmerken, dass man zwar beide Romane unabhängig voneinander lesen kann, ich aber unbedingt empfehle, „22 Bahnen“ zuerst zu lesen, bevor man sich „Windstärke 17“ widmet.