Ida und das Meer

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tochteralice Avatar

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Im zweiten Roman von Caroline Wahl entsteht der Eindruck, dass sie eine Reihe schreibt. Denn hier steht Ida im Mittelpunkt, die kleine Schwester von Tilda, mittlerweile selbst erwachsen. Auch aus ihr ist eine Schwimmerin geworden - eine, die ganz anders ist als Tilda und ihr Mann Viktor. Aber auch wieder nicht.

Im Gegensatz zu Tilda braucht Ida ganz viel Unterstützung, sie ist keine Einzelkämpferin. Auch wenn sie es versucht. In ihrem persönlichen Weltuntergang begibt sie sich in den Norden - und landet auf Rügen. Denn Ida braucht das Meer, auch wenn sie bisher noch nicht viel Berührung damit hatte.

Dort ist sie rasch wieder umringt von Menschen - von einer Art Beschützern: Kurt, Marianne, Leif. Denn Ida kann nicht ohne. Ida ist zu einer Person geworden, die Beschützer braucht - doch kann sie das zurückgeben?

Ein starker Roman - nicht nur, was die Qualität anbelangt, sondern auch in Bezug auf das Thema. Ida ist eigentlich schwach - jedenfalls fühlt sie sich so. Doch aus der Kraft des Meeres in unmittelbarer Nachbarschaft und den Menschen dort schöpft sie Energie.

Eine ganz andere Geschichte als die von Tilda, aber mindestens genauso eindringlich. Eine, die zeigt, dass es oft weitergeht, wenn man gar nicht (mehr) damit rechnet. Ich habe mich inzwischen schon sehr an die beiden Schwestern - auf eine sehr angenehme Art - und würde gerne mehr über sie erfahren! Ich hoffe, es gibt weiteres über sie oder über ihr Umfeld.