Wie Wasser fließt

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fiinii Avatar

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Nach dem Tod ihrer alkoholkranken Mutter ist Ida das Leben in der Fröhlichstraße zu schwer. Schwerer noch, als es davor die Jahre bereits war.
Sie haut ab, fährt aber nicht, wie ursprünglich, geplant zu ihrer Schwester, sondern landet kurzerhand auf der Ostseeinsel Rügen.
Da ist Ida nun, gebrochen, traurig und wütend und weiß nicht, was kommen wird und wohin mit sich.

An einem ihrer ersten Abende auf der Insel trifft sie auf Knut und fängt in seiner Kneipe an zu arbeiten. Bald darauf kommt Ida bei Knut und seiner Frau Marianne unter. Mit beiden versteht sie sich gut und scheint bei ihnen die Kindheit zu verbringen, die sie in der Fröhlichstraße nie hatte.
Und Ida lernt Leif kennen, der genau wie sie, mit einer Last durchs Leben zu gehen scheint und deshalb distanziert ist; dessen grüne Augen Ida aber irgendwie nicht loslassen wollen.

Mir gefiel "Windstärke 17" unglaublich gut!
Die Geschichte ist sentimental, fein und romantisch, ohne kitschig zu sein. Sie ist flüssig und schwer.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte aus "22 Bahnen" hier gewissermaßen mit Ida weitererzählt wird. Wie schon bei dem Vorgängerband hatte das Lesen etwas Soghaftes. Denn der Schreibstil von Caroline Wahl besitzt eine Tiefe und Behaglichkeit, der gleichzeitig auch den traurigsten Themen etwas die Schwere nimmt und unglaublich tröstlich sowie bewegend ist.