Brigitte Janson: Winterapfelgarten

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Brigitte Janson: Winterapfelgarten

Weil Claudia mit ihren 51 Jahren ihrem Chef zu alt für die Stelle als Kosmetikverkäuferin erscheint, soll sie in das Warenlager abgeschoben werden.
Das lässt sie sich nicht bieten und kündigt kurzerhand.
Zufällig findet sie kurz darauf einen Apfel, der ihr so vortrefflich mundet, dass sie gern mehr darüber wissen will.
Die Suche führt sie nebst Freundin Sara in das sogenannte "Alte Land", ein sich südlich der Hansestadt Hamburg bis hin zur Lünebiurger Heide erstreckendes und recht bekanntes Apfelanbaugebiet.
Die Beiden finden auf dem Boden eines zum Verkauf ausgeschriebenen Anwesens Bäume des besagten Apfels. Deshalb kauft Claudia kurzentschlossen diesen Apfelhof.
Sie hat etwas Geld geerbt und meint, selbiges sei hier gut investiert.
Freundin Sara ist davon nicht sonderlich begeistert, denn das Haus muss renoviert werden und der Apfelgarten verspricht viel Arbeit.
Bald jedoch findet die geschiedene Rechtsanwaltsgattin das Ganze gar nicht mehr so schlecht und zieht mit Claudia auf den Hof.
Dieser braucht natürlich noch einen Namen.
Da es sich bei der bewussten Apfelsorte um einen "Winterglockenapfel" handelt, taufen die Zwei Claudias Neuerwerbung "Glockenhof".
Dritte im Bunde wird - zunächst widerstrebend und auf Zeit - Claudias Tochter Jule, die sich nach einem Reitunfall von Mutter und Freunden leider gänzlich zurückgezogen hatte.
Das Glückskleeblatt wird durch Elisabeth, eine mit ihrem Schicksal als Heimbewohnerin unzufriedene 70erin, komplett.
Es hat durch sich länger als erwartet hinziehende Renovierungsarbeiten ebenso Probleme wie mit sich als zickig erweisenden "eingeborenen" Landfrauen und einem etwas sonderlichen Nachbarn Johann.
Alle 4 Damen wechseln sich beim Erzählen ab.
Brigitte Janson lässt sie das so ansprechend und lebhaft tun, dass beim Leser sofort ein grandioses Kopfkino anspringt und man Appetit auf einen Winterglockenapfel bekommen könnte.
Herzerwärmend und authentisch - aus dieser Feder möchte man gern mehr lesen.
Die Geschichte endet im Winter und eignet sich auch sehr gut als Weihnachtsgeschenk.
Ich kann sie jedenfalls wärmstens empfehlen.