Die Magie des Glockenhofes

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dicketilla Avatar

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“ Claudia Konrad, einundfünfzig Jahre alt, durfte noch einmal ganz neu anfangen.” ( S. 14 )
30 Jahre hatte sie in der Parfümerie Schwan gearbeitet, jetzt war sie plötzlich für den Verkauf zu unansehnlich geworden, sollte ins Lager versetzt werden. da kündigte sie lieber, als sich demütigen zu lassen. Sie führte seid 3 Jahren eine Fernbeziehung mit einem Italiener, der Erbe eines Mailänder Modehauses war.

Die 24 jährige Jule, Claudias Tochter, hatte einen schweren Reitunfall erlitten, ihre Karriere, ihr Lebenstraum im Reitsport war dadurch beendet worden. Seitdem ließ sie sich gehen, vergrub sich in ihrem Selbstmitleid. Sie hofft immer darauf, dass sich ihr leiblicher Vater bei ihr meldet.

Sara, Anwaltsgattin, Jules Patentante, hatte ihren Beruf aufgegeben für Kind und Mann. Ihr inzwischen 19 jähriger Sohn studierte in Schottland. Sie litt unter der Scheidung von ihrem Mann.

Elisabeth, 70 Jahre, war 45 Jahre mit ihrem Mann verheiratet. Nach einer schweren Krankheit verstarb er und sie empfand wenig Trauer, eher Befreiung. Jetzt wollte sie endlich die Welt kennen lernen

Das sind die vier Frauen, um die es in der Geschichte geht.
Nachdem Claudia gekündigt hatte sitzt sie hilflos auf einer Bank und findet dort einen Apfel, dessen Form ihr unbekannt erscheint. Später findet sie heraus, dass es sich um einen Winterglockenapfel handelt, dessen Form an einer Glocke erinnert.
Während eines Ausflugs ins Alte Land, entdecken sie einen Hof, wobei sie die Bekanntschaft mit dem mürrischen Johann von Sick machen. Dort findet Claudia diesen besonderen Apfel, und erfährt von dem alten Apfelgarten. Nachdem sie ihn gefunden hat, sieht Claudia ihr neues Leben vor Augen. Sie kauft den Hof um dort später eine eigene Naturkosmetik zu produzieren. Doch bis dahin heißt es Handwerker zu finden, die dieses baufällige Haus bewohnbar machen. An ihrer Seite Sara , die mit ihren Flirtversuchen für viel Unruhe im Dorf sorgt. Und Claudias Plan ihrer Tochter wieder Lebensmut zu geben, scheint auch zu klappen.
Und als sich dann auch noch Elisabeth, nach einer Autopanne, zu den Dreien gesellt scheint
das Glück perfekt, wenn es nicht diesen mürrischen Johannes gäbe, den Claudia nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt.
Jeder unterliegt diesem Zauber, der vom Glockenhof ausgeht, findet sein Glück und verändert sein eigenes Leben, findet Freundschaft.

Für mich sind zu viele Klischees in dieser Geschichte vereint. Was für mich als interessante Thema begann driftet dann leider etwas vorsehbar und zu seicht dahin. Die Charaktere sind gut gezeichnet, und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Erfrischend Ilka, die Freundin von Jule, die mit ihrer Behinderung nicht hadert, sondern lebensbejahend umgeht.
Ansonsten ein Buch, dass Optimismus verbreiten soll, man immer wieder etwas aus seinem Leben machen kann, wenn der Mut dazu besteht.

Das Cover , dass sich im Innendeckel weiter findet, mit einer Folge weiterer Apfelabbildungen, hinterlässt einen wunderschönen Eindruck, und wird sicher seine Aufmerksamkeit erregen.
Leider konnte mich der Glockenhof nicht voll verzaubern, wie er es bei den vier Frauen vermochte.