Glockenäpfel und happy end

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Geschichten, die das Leben schreibt: Claudia ist mit 51 zu alt, um in der Parfümerie Kundinnen zu bedienen, meint zumindest die Geschäftsleitung. Jule, ihre Tochter, hat ihr ganzes Leben auf ihren Traumberuf Reiterin ausgerichtet und kommt nach einem Reitunfall im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr auf die Beine. Und Sara ist einfach müde und von ihrer gescheiterten Ehe ausgelaugt. Und dazu kommt dann auch noch Elisabeth, die ihren eigentlich immer ungeliebten Ehemann bis zum Schluss gepflegt hat, und will auf große Reise gehen. All diese Frauen treffen sich auf wunderbar zufällige Weise auf einem verlassenen Apfelhof im Alten Land. Der ursprünglich grauenvoll unfreundliche Nachbar erweist sich als ebenso vom Leben erschüttert und zeigt irgendwann seine gefühlvolle Seite, und so und ähnlich findet jede der Frauen ihr Glück wieder.

Wenn man die Handlung so zusammenfasst, klingt sie dünn. Das ist sie wohl auch, aber Brigitte Janson schafft eine Wohlfühlatmosphäre, in der man verzeiht, dass es sich eigentlich nur um eine kitschige Liebesgeschichte handelt. Manchmal braucht man sie eben, die Geschichten, die tragisch beginnen und dann zu einem guten Ende geführt werden und manchmal ist es auch schön, dass man schon ahnt, dass sie alle am Schluss einen abkriegen und wieder glücklich werden. Das Ganze in einem hübsch ausgestatteten Taschenbuch, das man gerne zur Hand nimmt, Und man lässt sich gerne mitnehmen auf den verfallenen Apfelhof, der dann ganz schnell zum gemütlichen Zentrum für frustrierte Menschen und abgehalfterte Tiere wird, und alle werden gesundgepflegt. Gemütliche Lektüre für anstrengende Tage, an denen man alles braucht, nur keine Problemliteratur.