Der Barbarazweig

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msl_kl Avatar

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Im Kurort Ostseebad Heiligendamm bereiten sich alle auf den bald statt findenden Winterball vor. Vor allem in der Hotelierfamilie Baabe ist man aufgeregt, denn Tochter Johanna soll beim Ball verkünden, mit wem sie sich verloben will. Doch diese wünscht sich nichts mehr, als ihre große Liebe heiraten zu dürfen. Doch das verbieten ihr ihre Eltern. Bei einem Ausritt findet Johannas Bruder Christian am 05.12.1902 am Strand eine junge Frau, offenbar die einzige Überlebende eines Schiffsunglücks. Leider kann sie sich an nichts erinnern, nicht mal an ihren Namen. Einzig der Barbarazweig, den sie fest umklammert hält, lässt sie hoffen. Sie glaubt daran, dass Wünsche in Erfüllung gehen, wenn der Zweig Anfang Dezember ins Wasser gestellt wird und am Weihnachtsfest Blüten treibt. Doch alleine nur auf die Zweige können Johanna und die Schiffbrüchige nicht vertrauen!

Corina Bomann hat wieder einmal einen wunderschönen Roman geschrieben, bei dem schon das Cover sehr gelungen und passend ist. Obwohl die Geschichte nur auf einer Zeitebene spielt, wird man mitgenommen in die Vorweihnachtszeit und die damaligen Verhältnisse des Jahres 1902. Man wird emotional berührt, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz und man kann total in die Geschichte abtauchen. Sowohl Familienstreitigkeiten innerhalb der Familie als auch generationsübergreifende Familienfehden kommen nicht zu kurz. Es gibt Herzschmerz, Liebeskummer und Intrigen unter dem Hotelpersonal. Dennoch wirkt die Geschichte nicht konstruiert. Die Tradition des Barbarazweiges fand ich sehr schön eingeflochten und sie zieht sich durchs ganze Buch. Natürlich ist das Ende vorhersehbar, aber das gehört für mich bei so einer Geschichte auch dazu!