gegen den Winterblues

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elohym78 Avatar

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Christian Baabe findet am Strand von Heiligendamm eine junge Frau. Nur mit einem Nachthemd bekleidet, wurde sie nach einem heftigen Herbststurm angespült. Doch woher kommt sie? Als der Hotelierssohn die Gestrandete mit heim bringt, ahnt er nicht, was dieses zufällige Zusammentreffen auslöst. Denn nicht nur der Weihnachtsball steht vor der Tür, sondern Johanna, die Tochter des Hauses, soll sich einen künftigen Ehemann wählen. Doch statt Freude, leidet die Familie und die Frau aus dem Meer scheint alles ins Rollen gebracht zu haben.

Das Cover ist winterlich gehalten. Es zeigt einen blühenden Zweig vor einem braunen Hintergrund, den ich anfangs für mit Schneeflocken gezuckert gehalten hatte. Bei genauerem Hinsehen stellte es sich als goldige Applikationen heraus. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es das zentrale Thema widerspiegelt, aber auch die gefühlvolle Seite, die dem Buch zu eigen ist.

Für mich ist Corina Bomann eine Autorin, die es mit wenigen Worten schafft, meinen Winterblues zu vertreiben und mir ein wohliges, warmes Gefühl zu vermitteln. Ich liebe ihre Bücher und lasse mich gerne von ihr zum Träumen verführen.
All dies finde ich auch in ihrem neuen Werk. All dies und noch viel mehr, denn diesmal sparte Bomann nicht mit Spannung, die sie als besondere Würze ihrem Roman hinzufügte.

Nachdem der Hotelierssohn Christian Baabe am Strand eine junge Frau gefunden hat, ändert sich das Leben der Familie schlagartig. Eigentlich brodelt es die ganze Zeit schon im Hintergrund und jedes Familienmitglied trägt seine Sorgen und Nöte mit sich herum, ohne diese mit den anderen zu besprechen. Aus Angst vor Ablehnung und Unverständnis.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die Tochter des Hauses, Johanna Baabe. Sie soll sich an Weihnachten für einen ihrer beiden Verehrer entscheiden und auf dem Weihnachtsball ihre Verlobung bekannt geben. Dies erträumt sich zumindest ihre Mutter Augusta für sie. Doch Johanna liebt keinen der beiden, sondern ausgerechnet den, den sie niemals lieben darf: Peter Vandenboom, dessen Familie durch innigen Hass an die Baabes gebunden ist. Anfangs dachte ich, dass mich hier eine schnulzige Liebesgeschichte erwartet und verdrehte innerlich die Augen. Im Nachhinein schäme ich mich für diesen Gedanken, denn natürlich schreibt Bomann keine Kitschromane! Ganz im Gegenteil ist die Geschichte der beiden gefühlvoll und bewegend. Der Kampf der beiden für ihre Liebe ging mir ans Herz und ich zitterte mit ihnen.
An Johannas Seite ist ihre Bruder Christian. Vom Leben enttäuscht, erlernt er das Handwerk seines Vaters, scheint aber keine eigenen Ziele zu verfolgen. Dies ändert sich mit dem Fund von Barbara, die ihm die Augen öffnet und ihm neuen Lebensmut verleiht. Diese innere Wandlung fand ich spannend zu beobachten. Christian finde ich einen tollen Charakter, auch wenn ich mir hier und da etwas mehr Pfeffer in seinen Adern gewünscht hätte. Allerdings scheint er diesen durch die Begegnung mit Barbara wieder gefunden zu haben.

Kurz, das Buch lebt hauptsächlich von seinen Charakteren, wie ich finde. Die Handlung rutscht ein wenig in den Hintergrund, ist zu gleich aber doch die Triebfeder für das Geschehen im Buch. Nur eben aus dem Verborgenen heraus, was mir gut gefiel.

Mein Fazit

Mal wieder ein wunderschönes Buch von Corina Bomann! Gefühlvoll, unterhaltsam und für lange Winterabende zum Träumen!