Leichter winterlicher Lesegenuss

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Der neue Roman von Corinna Bomann ist genau die richtige Lektüre für entspannte Winterabende. Pluspunkt: wunderschöne Cover mit kleinen goldenen Verzierungen.

Es passiert nicht viel auf den fast 400 Seiten. Die Handlung spielt im Dezember 1900, in den Tagen zwischen Nikolaus und Weihnachten. Alles fiebert in Heiligendamm auf den großen Weihnachtsball zu. Protagonisten sind die junge Johanna Baabe, Tochter einer Hoteliersfamilie. Peter, der Mann in den sie verliebt ist, dessen Familie aber seit vielen Jahren mit den Baabes verfeindet ist. Christian Baabe, ihr Bruder und eine enge Unbekannte die an einem kalten Dezembermorgen an den Strand der Ostsee gespült wird und sich nicht an ihre Herkunft oder ihren Namen erinnern kann. Zwischen Christian und der Unbekannten entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch wer ist die junge, wunderschöne Frau, die bei ihrer Rettung einen Barbarazweig umklammert hält. Was ist ihr Geheimnis? Mutter Baabe kann sich mit dem neuen Gast nicht anfreunden und erklärt sie nach einiger Zeit kurzer Hand zum Dienstmädchen. Intrigen gefährden ihre junge Liebe, doch Schritt für Schritt kann sie sich an ihr früheres Leben erinnern. Auch Johanna und Peters Liebe muss erst wachsen. Die Kinder lüften nach und nach das Geheimnis der Feinschaft zwischen den Familien und am Ende dürfen Johanna und Peter doch heiraten. Auch die Herkunft des Mädchens, dessen Name Helena ist, kommt ans Licht. Sie ist eine junge Gräfin und so steht Christians und ihrer Liebe auch nichts mehr im Wege.

Alles in allem ist die Geschichte um die vier jungen Liebenden schön erzählt und fesselt auch. Ich wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht. Nichtsdestotrotz fehlt mir bei den Figuren etwas Tiefe, sie berühren mich nicht. Der Brauch des Barbarazweiges ist interessant, aber ich hätte mir noch mehr Nebenhandlung gewünscht. Sehr greifbar werden allerdings die Zwänge der Zeit um die Jahrhundertwende und die schöne Bäderarchitektur der Ostsee. So bleibt "Winterblüte" ein kurzweiliger Roman für die Weihnachtszeit, wird aber nicht lange in meinem Kopf bleiben.