Schnell gelesen, schnell vergessen

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gisel Avatar

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Kurz vor Weihnachten 1902 findet Christian Baabe am Strand von Heiligendamm eine junge, bewusstlose Frau. Er bringt sie nach Hause, doch sie kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. Die Herrin des Hauses, Augusta Baabe, ist wenig angetan von der Gegenwart der jungen Frau, vermutet sie doch, dass die Unbekannte auf das Kurhotel der Familie scharf wäre. Stattdessen möchte sie sich auf die anstehende Verlobung ihrer Tochter Johanna konzentrieren. Doch Johanna kann sich keinen der beiden Verehrer vorstellen, sondern hat sich bereits in einen anderen Mann verliebt – leider will ihre Familie mit Peters Familie nichts zu tun haben. Die beiden jungen Frauen finden sich sympathisch und stellen jede einen Barbarazweig ins Wasser, auf dass er an Heiligabend blühen und ihre Wünsche in Erfüllung gehen würden.
Ich kenne bereits einige Romane von Corina Bomann und habe sie allesamt als Frauenliteratur empfunden, die manchmal am Trivialen gerade noch vorbeirutschte. Jedesmal sind ihre Bücher gut zu lesen, der Schreibstil sehr angenehm. Auch das bietet dieses Buch der geneigten Leserin. Diesmal jedoch finde ich eine Geschichte vor, die bereits unsägliche Male erzählt worden ist, in den verschiedensten Variationen. Eigentlich ist hier alles vorhersehbar, mit Happy End zum Schluss, Friede, Freude, Eierkuchen, mit großem Finale. Nichts wirklich Unerwartetes geschieht, außer dass der Zufall überraschend oft im richtigen Moment mitspielt. Die Personen bleiben eher flach, so richtig warm werden konnte ich nicht mit ihnen. Schnell gelesen, schnell vergessen…