Frauenschicksal in bewegter Zeit

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lora Avatar

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Ich mag generell gerne historische Romane, aber die Zeit der Weimarer Republik finde ich besonders spannend. Daher war ich gespannt auf das Buch und freue mich, dass schon die Leseprobe einen fesselnden Roman verheißt, denn die Autorin schafft es, die Atmosphäre im Berlin dieser Zeit sehr lebendig und bildhaft wiederzugeben. Die Geschichte von Charlotte, deren Mann tot aus dem Landwehrkanal gefischt wird (musste gleich an Liebknecht und Luxemburg denken) und die nun alleine dasteht und zudem noch schwanger ist, verspricht ein Buch voller großer Gefühle und dem Kampf ums Überleben. Wird es ihr gelingen, zu Geld zu kommen und wird der Tod ihres Mannes aufgeklärt werden? Denn dass es Selbstmord war, ist ja nicht anzunehmen. Vielleicht hat er als Fotograf etwas gesehen, was ihm zum Verhängnis wurde? Für mich überraschend steht aber nicht das Schicksal von Charlottes Mann im Mittelpunkt, sondern ihr Leben in der Winterfeldtstraße. Dort nimmt sie nämlich mehrere Untermieter auf, um Einkünfte zu haben, was zu allerlei zwischenmenschlichen Vorkommnissen führt.
Die Geschichte ist schön geschrieben und gibt einen lebendigen Eindruck dieser Zeit.