Witnerfeldstrasse, 2. Stock

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aitutaki Avatar

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Berlin in den 1920er Jahren. Charlotte, Anfang 30 und im 5. Monat schwanger, lebt glücklich aber bescheiden mit ihrem Mann Albert, einem erwerbslosen Fotografen. Eines Tages erhält sie von der Polizei die unfassbare Nachricht, dass ihr Mann Albert tot ist. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch Charlotte ist überzeugt, dass dem nicht so ist. Sie ist der festen Ueberzeugung, dass Albert sie nie in diesem Zustand alleine gelassen hätte. Doch der Fall wird jedoch nicht weiter untersucht.

Es folgt eine schwierige Zeit für die schwangere Charlotte und sie beschliesst, Zimmer ihrer Wohnung zu vermieten, um über die Runden zu kommen. Die neue Wohngemeinschaft könnte nicht unterschiedlicher sein. Da ist Heinrich, der Gelegenheitsarbeiter, den alle nur „den Langen“ nennen und ein Auge auf Charlotte geworden hat, Gustav, Charlottes Bruder, ein Kleinkrimineller, Theo, der in Tat und Wahrheit Aaron heisst und als einziger seine Miete stets pünktlich bezahlt und an Claire, eine alternde Bardame. Trotz aller Unterschiede werden die fünf Freunde und mit ihrer Hilfe gelingt es Charlotte ein Fotoatelier eröffnen, mit dem sie bald schon erste Erfolge feiert.

Selbst die Trauer um ihren Mann kann Charlotte irgendwann überwinden und verliebt sich schliesslich in Theo, mit dem sie eine heimliche Beziehung eingeht, was dem Langen aber nicht verborgen bleibt. Die Situation eskaliert wenig später, als der Lange Charlotte seine Liebe zu gestehen und sie zu küssen versucht. Diese jedoch wirft ihn aus der Wohngemeinschaft und kurze Zeit später eskaliert die Situation zwischen Theo und dem Langen.

Mein Eindruck: Winterfeldstrasse 2. Stock war für mich gute Unterhaltung. Man erfährt einiges über die Lebensumstände der Menschen jener Zeit, über die politischen Hintergründe und die Geschichte ist nicht zu kitischig. Der Schreibstil ist angenehm. Auch das Buchcover finde ich sehr gelungen. Lesenswert!