Die Goldenen Zwanziger

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tkmla Avatar

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Die Handlung spielt 1920 kurz nach Ende des ersten Weltkrieges in München.
Kommissar Sebastian Reitmeyer ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt. Er versucht tagtäglich die erlittenen Schrecken zu vergessen, was ihm nur schwer gelingt. Gleichzeitig formiert sich bereits die nationalsozialistische Bewegung, die enormen Zulauf in der Bevölkerung hat. Reitmeyer will sich möglichst aus allen politischen Dingen heraushalten und einfach nur seine Arbeit als Kommissar machen.
Der verdächtige Todesfall eines jungen Filmsternchens wird ihm zugeteilt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen Unfall sondern um Mord handelt. Reitmeyer begibt sich in die Welt der aufstrebenden Filmproduzenten und Möchtegern-Schauspielerinnen. Nachdem auch die Freundin des Mordopfers tot aufgefunden wird, verdichten sich die Hinweise, dass die neuen nationalistischen Kräfte mit den Todesfällen zu tun haben könnten.
Parallel zu den Geschehnissen hält sich auch die junge Studentin Gerti Blumfeld in München auf. Sie ermittelt ebenfalls im Umfeld der Schauspielerinnen, aber in eigener Sache. Gerti sucht ihre kleine Schwester, die mit einem Militär aus Bayern durchgebrannt ist und nach ihren Informationen ebenfalls Schauspielerin sein soll. Da sie sich mit Cilly, dem ersten Opfer, angefreundet hatte, gerät nun auch Gerti unwissentlich in Gefahr. Dass sie Kommissar Reitmeyer misstraut und seine Ermittlungen eher noch sabotiert, ist dabei nicht besonders hilfreich.

Die historische Bezüge sind sehr gut in die Handlung des Krimis eingebaut. Man fühlt sich tatsächlich in die damalige Zeit zurückversetzt und kann die politischen Spannungen förmlich spüren.
Die Hauptfigur Kommissar Reitmeyer ist mir sehr sympathisch. Ich kenne zwar den ersten Teil nicht, aber das werde ich auf jeden Fall noch nachholen.
Auch die Nebenfiguren sind gut gelungen und haben interessante Geschichten zu erzählen.
Die Spannung war für einen historischen Krimi absolut in Ordnung und zog am Ende nochmal an.
Mir haben sowohl der Schreibstil als auch die Handlung und die Figuren sehr gut gefallen. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Kommissar Reitmeyer.