Faszinierendes Zeitengemälde

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westeraccum Avatar

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München 1920, der 1. Weltkrieg ist längst vorbei, doch immer noch leiden die Menschen unter den Folgen, es gibt kaum Wohnungen, das Essen ist knapp und das Geld wird immer mehr entwertet. Es gibt aber auch Gewinner, die in Saus und Braus leben. Kommissär Reitmeyer, den wir schon aus dem ersten Buch kennen, leidet unter den Kriegsfolgen und hat Panikattacken. Trotzdem muss er seine Arbeit bei der Polizei fortführen und den Mörder von zwei jungen Frauen suchen. Dabei gerät er zwischen die politischen Fronten und irgendjemand hat es auf ihn abgesehen. Die rechten Horden marschieren durch die "Hauptstadt der Bewegung"!
Das Buch ist sehr politisch, den zeitgeschichtlichen Hintergrund kennt man als normaler Krimileser nicht und dadurch wurde das Buch für mich doppelt interessant. Leider hatte ich anfangs einige Probleme mit dem etwas ungewohnten Schreibstil, er ist recht ausufernd und manchmal etwas altmodisch. Aber das macht auch den Reiz des Buches aus und nach der Einlesephase fand ich ihn interesssant und das Buch wurde spannend.
Ein Krimi für alle, die den geschichtlichen Hintergrund nicht außer Acht lassen wollen. Manchmal fand ich beängstigende Parallelen zu heute...