Mein erster Fall des Kommissars

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Der Kriminalroman spielt in München um 1920, also nach dem ersten Weltkrieg und erzählt den 2. Fall des Kommissars Reitmeyer

Kommissär Reitmeyer ist vom Krieg traumatisiert und hat immer wieder Panikattacken. Von einer regelrechten "Diebstahlseuche" ist die von Nahrungsmangel und Geldentwertung geplagte Bevölkerung heimgesucht. Dann wird auch noch die Leiche einer Frau aufgefunden. Was zuerst wie ein Unfall aussieht, entwickelt sich zu einem Mordfall, der ungeheure Ausmaße annimmt. Der zeitgeschichtliche Hintergrund des Romans ist sehr gut ausgebaut und während des Lesens informativ. Außerdem gibt es am Ende in den Anmerkungen noch Erklärungen die auf wahre Bezüge des Romans hinsichtlich auf die Historie andeuten.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und man liest das Buch einfach schnell durch. Anzumerken hierbei ist auch, dass die Autoren den Text auf einem hohen Stilniveau verfasst hat, sich daraus aber keinerlei Unklarheiten während des Lesens ergeben. An manchen Stellen haben mir noch detailliertere Beschreibungen einzelner Orte beziehungsweise Situationen gefehlt, die zur besseren Anschauung gedient hätten.

Die Spannung wird nur sehr mäßig aufgebaut und die meiste Spannung befindet sich im letzten Viertel des Buches. Der Anfang legt sein Hauptaugenmerk auf die Vorstellung der Personen und ihre Ansichten, was das Ganze etwas zäh werden lässt.
Insgesamt wirkt aber der ganze Roman sehr authentisch sowohl von den Situationen als auch von den Charakteren.

Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die historische Kriminalromane mögen deren Hauptaugenmerk auf der historischen Situation beruht.

Fragen des Verlages:

Ich habe den ersten Fall des Kommissars nicht gelesen. Trotzdem gab es für mich keine Schwierigkeiten den zweiten Band zu verstehen, was daran liegt, dass die Bände thematisch nicht ganz miteinander zusammenhängen.

Den Protagonisten fand ich sympathisch, weil er einen ganz eigenen Charakter hat, der auch im Buch deutlich wird, indem er zum Beispiel moralisch ist und Angst hat sein Kriegstraumata zuzugeben. Demzufolge finde ich persönlich, dass der Charakter Tiefe hat, die im Text deutlich wird.

Für mich gab es viele Stellen, die mir sehr gut gefallen haben, am meisten aber der Epilog.