Wintergewitter in München

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
daphne1962 Avatar

Von

Wir befinden uns im Jahre 1920 in München. Die Bewohner sind noch alle gezeichnet vom Krieg und es mangelt an Nahrungsmitteln und Wohnungen. Jobs sind Mangelware, nur das Filmgeschäft boomt. Zudem marschieren "Rechte" Kriegstreiber durch die Stadt und treiben ihr Unwesen.

Kommissär Reitmeyer, auch ein gezeichneter des Krieges mit einem Trauma
behaftet, muss einen Frauenmörder finden. Er begibt sich dabei in Spielclubs, Bars und Bordelle, dort wo die Leute, bei denen das Geld lockerer sitzt sich herumtreiben. Er begegnet Gerti Blumfeld, einer Berlinerin, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist. Sie bewegt sich dort in recht zwielichtigen Kreisen und gerät zunehmend in Gefahr, da sie etwas in die Hände bekommen hat, was jemand dringend wieder haben möchte.

Die Polizeiermittlung kommt so völlig einfach daher, nur durch Gespräche und Erinnerungen, mit einem einfachen Telefon und gut vernetzte Polizeiämter. Kommissär Reitmeyer arbeitet mit seinem Team Steiger und Rattler ohne technische Raffinessen. Das ging damals noch.

Mir war die Autorin Angelika Felanda völlig unbekannt. Dank vorablesen bin ich wieder mal sehr bereichert worden durch einen excellenten Krimi, der in einer sehr interessanten Zeit spielt. Man musste sehr konzentriert lesen und
geschichtlich habe ich auch ein paar Dinge dazu gelernt. Die Autorin hat hier
sehr fundiertes Wissen mit authentischen Bildern niedergeschrieben. Es war
lebendig dargestellt. Da ich die Krimis von Kutscher gerne lese, kam dieses Buch gerade richtig. Werde mir auch noch den 1. Band besorgen, der ist mir leider durch die Lappen gegangen.