Eine dramatische Geschichte, spannend und interessant geschrieben. Ein Blick auf die Zeit der stalinistischen Säuberungen, die eine Folge des zunehmenden Wahnsinns dieses grausamen Diktators waren. Bibikov, der ja selbst zur Elite von Stalins Gefolgsleuten zählte, fällt in Ungnade und soll verhaftet werden. Ein Schicksal, das viele seiner Kollegen teilen. Sein Glück ist, daß er kurz zuvor in Urlaub fuhr. Das stellt vermutlich nur einen kleinen Aufschub seiner Festnahme dar. Seine Frau Marta setzt alle Hebel in Bewegung, um diesen "Irrtum" aufzuklären, doch es gelingt ihr nicht. Schließlich verschwindet sie mit ihren beiden Töchtern zu Verwandten auf der Krim - wo sie wenig später dann doch verhaftet wird. Sie wird für elf Jahre von ihren Kindern getrennt, die nun ohne sie zurecht kommen müssen. Ihre jüngste Tochter Mila, die Mutter des Autors, ist erst drei Jahre alt. Die wird zusammen mit ihrer älteren Schwester in ein "Gefängnis für minderjährige Straftäter" gebracht. Ein schweres Schicksal in einer grausamen Zeit. Die Geschichte wird dadurch noch berührender, da es sich um reale Ereignisse handelt. Ein sehr interessantes Buch, das ich gerne weiterlesen würde!