Tragisch und bewegend...

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beastybabe Avatar

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Das Cover finde ich recht ansprechend. Die farbliche Gestaltung ist sehr gut gelungen, es verrät allerdings kaum etwas über Genre oder Inhalt. Man kann sich nur vorstellen, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt.
Die Thematik "Kalter Krieg" ist nicht gerade einfach und alles andere als lustig, aber bestimmt spannend und vor allem ein wichtiger Teil unserer Geschichte.
Russisch-englisch aufzuwachsen war bestimmt nicht leicht. Wir sind zu Gast bei einem Familientreffen der Bibikows und die Tante Lenina des in der Ich-Form erzählenden Mannes schwelgt in Erinnerungen. Mila, seine Mutter, ist einige Jahre jünger als ihre Schwester Lenina.
Damals: Der Vater verlässt die Familie und wird leider nie mehr zurückkehren. Dann erhält die Familie eine Warnung: in der Nacht werden Männer des NKWD kommen, die nach dem Vater suchen. Noch ist er am Leben, aber wie lange noch?
Dann erfahren wir noch mehr über den Vater Boris und vor allem auch über Martas Vorgeschichte - sehr viele Informationen auf den ersten Seiten des Buches. Man muss sich durchaus konzentrieren beim Lesen.
Bewegend fand ich die Feststellung, dass der Vater im Original bedrohlich auf Lenina wirkt, weil sie ihn nur aus Briefen kennt bzw. er für sie nur so besteht.
Im nächsten Kapitel erfahren wir, wie Marta von ihren Töchtern getrennt wurde. Sie geriet anscheinend in Gefangenschaft und sah die Kinder 11 Jahre lang nicht mehr. Sogar die kleinen Mädchen mussten schon in ein Gefängnis. Lenina, die Ältere wurde quasi zur Ersatzmutter für die kleine Ljudmila.
Dann endet die Leseprobe und sie hat durchaus neugierig gemacht auf den Rest des Buches.
Toll finde ich an diesem Buch auch, dass es Abbildungen enthält.