Der Kampf der Generationen um Liebe zwischen Krieg und Verantwortung

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melail Avatar

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Ljudmila und Lenina – zwei Schwestern, aufgewachsen in einem liebevollen Zuhause bis sie der Krieg auseinanderreißt. Eine findet ihren Weg zurück zu Verwandten, eine wird den Großteil ihrer Kindheit in einem Heim aufwachsen. Doch eines Tages wird sie ihr Leben wieder vereinen …
Mila und Mervyn – eine Russin und ein Engländer, die die Liebe über die Grenzen hinweg zusammenführt, bis sie das Schicksal vor eine grausame Probe stellt …

Owen Matthews schildert auf knapp 400 Seiten das bewegende Schicksal seiner Großeltern und seiner Eltern. In Zeiten in denen Parteitreue groß und Kritik klein geschrieben wird, versuchen beide Generationen zu überleben. Dass sie hierbei immer wieder von Obrigkeiten zu Boden geschleudert werden, kümmert sie wenig. Sie kämpfen immer weiter und weiter, für Liebe, Familie und eine im sterben liegende Welt.
In farbenprächtigen, metaphorischen Schilderungen erlebt man das Moskau der 80er und 90er Jahre, wird in die krasse Realität Russlands der vorangegangenen Jahrzehnte geschleudert und mit einer nüchternen, knallharten Wirklichkeit konfrontiert. Matthews versucht hier nicht, irgendwas zu verschönern. Er spricht knallhart und ernst über das Land, in dem er später selbst die Liebe seines Lebens treffen sollte.

In diesem Buch muss man lernen ein Stück weit zu verstehen, nachzudenken, über den eigenen Tellerrand hinweg zu blicken, so schwer die Umstände es einem auch machen. In Winterkinder gibt es nun mal kein kein Entkommen vor der kalten Realität, man muss sich den eiskalten Methoden der Regimetruppen stellen und menschliche Schicksale akzeptieren – ob man will oder nicht. Gerade deswegen ein absolut grandioses Stück ehrlicher, ungeschminkter Literatur!