Winterkinder

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petris Avatar

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Matthew Owen begibt sich in Winterkinder auf die Spuren seiner Vorfahren. Er beginnt mit den Großeltern in England und der Ukraine und schließlich der großen Liebesgeschichte seiner Eltern, die beinahe sechs Jahre Trennung durch die Schikanen der Sowjetregierung überlebt und hauptsächlich in leidenschaftlichen Briefen und kurzen Telefonaten gelebt wird.
Erst nach vielen Jahren des Kampfes, des Scheiterns wahnwitziger Ideen, mutiger Schachzüge, das alles auf Kosten seiner akademischen Laufbahn, gelingt es Mervyn seine geliebte Mila nach England zu holen. Happy End. Romantisch. Würde man meinen!

Nicht ganz, denn es handelt sich hier um echte Menschen, die Heimweh haben, sechs Jahre ein Ideal verfolgt haben, das sich dann in der Realität dann doch als fehlerhaft erweist. Aber es liegt stark auch an der Erzählweise des Autors (oder ist es die Übersetzung?), die stellenweise sehr unterkühlt, vielfach zu detailverliebt und wenn es um die eigene Zeit in Russland geht auch zu selbstverliebt ist!

Alles in allem ein sehr interessantes Buch, unglaublich spannende Lebensgeschichten, aber leider mit Längen in der Erzählweise. Ich hatte mir mehr erwartet. Was könnte man aus solch außergewöhnlichen Geschichten, die das Leben schrieb, doch machen!

Sehr gut gefällt mir die Aufmachung. Hochwertig verarbeitet mit Lesebändchen und meiner Meinung nach wunderschönem Cover.