wunderschön und traurig

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just-dreams Avatar

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Mir hat das Buch "Winterkinder " besonders gut gefallen. Ich kann verstehen, warum das ein überall Besteller gewesen ist.

Zum einen liegt das mit Sicherheit an dem zeitlosen Schreibstil, der mich ein wenig an die "alten Russen" erinnert und zum anderen an den Geschichten und Geschichtchen, die der Autor rund um seine Familie ausgegraben hat. Fast meint man die Tante in der Ecke sitzen zu sehen und zu hören, wie sie über die Familie spricht.

Besonders empfinde ich an diesem Roman, dass er Geschichte greifbar macht. Wie so viele habe ich zwar in der Schule die Daten der russischen Geschichte gelernt, jedoch Zahlen sind halt nur Zahlen. 

Hier in diesem Roman wird die Geschichte greifbar und man fühlt sich als säße man mittendrin, müsste selber mit den Umstürzen klarkommen und versuchen das eigene  Weltbild wieder gerade zu rücken.

Manches löst einfach nur Betroffenheit aus, wie die Geschichte um den angeblichen Urlaub für den Großvater, der in Wahrheit ein Einzug in ein Strafgefangenenlager ist.

Unfassbar und nahezu unglaublich wie die Großmutter sich wieder auf die Beine gekämpft hat. Bewundernswert, wie ein Volk von einer Richtung in die andere geführt wird und einfach in sich selbst ruht.

Ich habe mir vorgenommen es nochmal zu lesen, denn ich denke man begreift und erfasst beim ersten Lesen nicht die Gänze dieses Buches hinreichend.

 

In meinen Augen Weltliteratur.