Winterkrieg

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biest Avatar

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Max Paul, Soziologe, leidet sehr darunter dass die Menschen, ihn den Sexprofessor nennen. Diesen Namen bekam er auf Grund einer Studie, die 20 Jahre zurückliegt. Auf ihr baute auch sein Erfolg als Autor auf. Er und seine Frau Katriina sind schon länger verheiratet, die Töchter mittlerweile erwachsen und aus dem Haus. In der Ehe läuft es alles andere als rund, die beiden haben sich auseinander gelebt. Auf beiden Seiten ist kein Verständnis für den jeweils anderen vorhanden. Max spielt lieber Tennis, als gemeinsam mit seiner Frau die Freunde zu besuchen, Katriina stürzt sich immer weiter in ihre Depressionen. Das Verhalten der Eltern scheint auch auf die Töchter abgefärbt zu haben. Helene, Lehrerin und zweifache Mutter ist mit ihrem Leben nicht zufrieden, genau wie Eva, Kunststudentin, die den richtigen Weg einfach nicht zu finden scheint. Zu allem Übel fängt Eva dann eine Affäre mit ihrem Dozenten und ihr Vater vergnügt sich mit einer jungen Journalistin.
Die ohnehin schon heikle Situation spitzt sich immer mehr zu, der Winterkrieg ist in vollem Gange.

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, sie beschreibt eine Situation, wie sie in den besten Familien vorkommen kann.
Die Charaktere sind sehr schön beschrieben, die Stimmung, die gegenwärtig herrscht kann man regelrecht spüren. Mit ihnen kann sich auch denke ich so ziemlich jeder identifizieren, da es sehr realitätsnah geschildert ist.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich dadurch sehr gut lesen.
Das Cover finde ich auch sehr gut gelungen. Es stellt eine Lichterkette dar, in der ein Glied gebrochen ist, allerdings brennen die anderen Lichter trotzdem weiter. Auch im wahren Leben, kann eine einzelne Person eine ganze Familie ins Elend stürzen.
Der Innovationsgrad der Thematik ist sehr zeitgemäß, denn in solch eine Situation kann jeder von uns geraten.