Ein Eheroman

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yellowdog Avatar

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Ein schön gestaltetes Hardcover, das sich gut im Bücherschrank macht und dass ich ganz gern gelesen habe.
Der Roman erinnert mich nicht zuletzt wegen des Titels an den Ang Lee-Film Der Eissturm.
Philip Teir erzählt die Geschichte einer Mittelschichtsfamilie in Finnland. Der Soziologe Maxpaul wird sechzig, seine Ehe mit seiner Frau Katriina ist recht ereignislos. Seine älteste Tochter hat Kinder. Die jüngere Tochter Eva scheint wenig gefestigt durchs Leben zu treiben.

Als Max eine Affäre mit einer jungen Journalistin anfängt, spitzt sich die familiäre Krisensituation mehr und mehr zu. Aber vielleicht sind Veränderungen auch wirklich nötig.

Der Autor hat seinen Roman zeitlich geschickt aufgebaut und erzählt über einen Zeitraum von ca. 8 Monaten. Das passt gut und macht Sinn, daher übersteht man auch etwas in die länge gezogene, weniger spannende Passagen.

Am besten gefallen mir die Passagen, in der direkt aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt wird, da dann deren innersten Gedanken und Emotionen deutlich werden. Der Autor macht das aber nicht konsequent so sondern schreibt die meiste Zeit in einem konventionellen Stil.

Dass die Geschichte in Finnland handelt ist nicht so entscheidend, sie könnte auch in anderen Ländern angesiedelt sein. Aber trotzdem macht der Roman Lust, dieses Jahr die Frankfurter Buchmesse zu besuchen, bei der Finnland diesmal Partnerland ist. Es ist angekündigt, dass auch Philip Teir da sein wird.

Winterkrieg ist ein lesenswerter Roman. Ich gebe viereinhalb von fünf Sternen!