Familienkrise

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struppel Avatar

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Das Cover des Buches ist auffallend, die weihnachtliche Lichterkette mit dem zerbrochenem Lämpchen deutet an, dass nicht alles in Ordnung ist. Max und Katriina haben sich nach dem Flüggewerden der Kinder nicht mehr viel zu sagen. Die Alltagsprobleme werden zum Einen aus der Sicht des Mannes, dann aber auch aus der Sicht der Frau erzählt. So werden beide Standpunkte klar und man kann sich seine eigene objektive Meinung bilden. Max ist Soziologe und schreibt an einem neuen Buch, scheint ein wenig seine Interessen von Katriina auf erheblich jüngere Frauen zu verlegen. Das führt natürlich zu einer Ehekrise. Die beiden erwachsenen Töchter haben auch so ihre Last zu tragen. Die eine sucht noch nach dem Sinn des Lebens, die andere führt eine nur scheinbar glückliche Ehe mit Kindern.
Das Buch ist schön geschrieben, teilweise mit lustigen Abschnitten. Ein wenig Humor lockert die doch recht triste Stimmung auf. Es werden auch gesellschaftskritische Andeutungen gemacht, ein recht tiefsinniges Buch. Größere Abschnitte widmen sich der Soziologie, des Kapitalismus und es wird viel philosophiert, was das Buch etwas langatmig macht. Eine Familiengeschichte ist das nicht. Es sind vielmehr einzelne Episoden aus dem Leben der einzelnen Famileinmitglieder aneinandergereiht, die sich nicht wirklich überschneiden, denn geredet wird in der Familie offensichtlich nicht. Man wird nicht wirklich warm mit den Figuren. Sie wirken unscheinbar uznd uninteressant. Es liest sich daher doch recht stockend und sachlich.