Winterkrieg

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Der erste Roman von Philip Teir ist sehr vielversprechend. Das Cover ist originell und durch die knallige Farbe unübersehbar. Es handelt sich bei dem Roman um eine Familiengeschihte, die zum Teil sehr witzig geschrieben ist, andererseits sehr nachdenklich macht. Ich glaube es gibt keinen Leser, der sich nicht mit einer der Figuren identifizieren kann. Das Buch spielt in Finnland, zu Anfang des 21. Jahrhunderts und beschreibt das Leben der vierköpfigen Familie über den Zeitraum von neun Monaten. Es ist die Winterzeit, daher wahrscheinlich der Titel. Da sind Max und Katrina,,ein älteres Ehepaar, das viel erreicht hat, beruflich sehr engagiert ist und trotzdem unzufrieden mit sich und der Welt und vor allem mit dem Partner. Die Ehekrise ist nicht mehr zu leugnen. Max versucht durch Sport und eine Affäre sein Leben zu bereichern, Katrina spricht mehr und mehr dem Alkohol zu und fühlt sich von Max vernachlässigt und mißverstanden. Die beiden erwachsenen Töchter sind aus em Haus und die Familie reduziert sich wieder auf ihren Anfang. Katrina kann mit dem Wegzug der jüngeren Tochter schlecht ungehen und bemuttert sie nach wie vor. Die ältere Tochter hat früh geheiratet und zwei Kinder bekommen und lebt ihr Leben. Dann gibt es noch Max Mutter,die mit ihren fünfundachzig Jahren irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Niemand hat die Zeit oder nimmt sie sich, sich wirklich um sie zu kümmern. Eine ausgesprochen gelungene Gesellschaftsstudie über eine Gesellschaft die alles hat und trotzdem unzufrieden ist und vieles vermisst.