Winterkrieg

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la novelera Avatar

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Max und Katriina sind ein finnisches End-Fünfziger Ehepaar. Max ist ein bekannter Soziologe, der vorallem für eine Sex-Studie von vor einigen Jahren bekannt ist. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Töchter: Helen, die mit ihrem Mann Christian und zwei Kindern eine eigene Familie hat und als Lehrerin arbeitet und Eva, die in London Kunst studiert und offensichtlich noch nicht so richtig weiß, wo sie mit ihrem Leben hin will.
Der Roman erzählt die Geschichte der einzelnen Personen. Max, der an einem Buch schreibt und mit einer jungen Journalistin eine Affäre anfängt, Katriina, die auf den Philippinen Krankenschwestern für Finnland anheuern soll, Eva, die in London von ihrem Dozenten schwanger wird, das Kind aber abtreibt und ziemlich sicher ist, dass sie nicht mit ihm zusammensein will.
Immer wieder treffen diese Charaktere aufeinander, sei es zu Max' 60. Geburtstag, Weihnachten oder zur bevorstehende Beerdigung der Großmutter.
In der Beschreibung stand etwas von einer Geschichte "derer, die alles haben und gerade deshalb nicht glücklich sein können." Die Umsetzung des Gedankens an sich ist wohl ganz gut gelungen. Keine der Personen hat wirkliche, existenzbedrohenden Probleme (außer vielleicht Eva, die sich aber wissentlich selbst hineinmanövriert hat). Und so werden im Prinzip Probleme geschaffen, man streitet sich beinahe grundlos und kommt nicht so richtig zum Glücklichsein.
Leider fehlt es dem Roman meiner Meinung ein wenig an Spannung, der Leser verliert zwischendurch das Interesse an den Personen. Vielleicht macht es aber auch gerade das aus, dieses Leben, das so vor sich hinplätschert, ohne viel Aktion und nennenswerte Vorkommnisse. Trotzdem für mich als Leser nur drei Sterne, die ich vergeben kann.