Endlich Winterliebe!
Fünf Sterne für das Buch Wintern! Die Autorin ist Psychologin – und das merkt man auf jeder Seite: gründlich recherchiert, im Austausch mit Fachleuten aus Therapie und Forschung, plus Stimmen aus Regionen, in denen es monatelang dunkel ist.
Besonders stark fand ich den nüchternen Blick auf SAD: Statt die „Seasonal Affective Disorder“ als gegeben zu übernehmen, zeigt das Buch, wie sehr das Phänomen medial aufgeblasen wurde – und wie klar man zwischen winterlichem Tief und klinischer Depression unterscheiden muss. Nützlich ist es, weil es Leser*innen anleitet, eigenes Empfinden ernst zu nehmen und über Verhalten an Gefühle heranzukommen – ganz im Sinne verhaltenstherapeutischer Ansätze.
Ein Wermutstropfen: Der Begriff der Einstellung wirkt im Deutschen anklagend. Wir verstehen den Begriff nicht so, wie er in der psychologischen Forschung und der englischsprachigen Forschungsdebatte gemeint ist. Zumindest hätte er eingeordnet werden sollen.
Trotzdem: ein kluges, warmes, praktisches Buch, das ich diesen Winter oft verschenken werde – für alle, die dunkle Monate besser verstehen und gestalten wollen.
Besonders stark fand ich den nüchternen Blick auf SAD: Statt die „Seasonal Affective Disorder“ als gegeben zu übernehmen, zeigt das Buch, wie sehr das Phänomen medial aufgeblasen wurde – und wie klar man zwischen winterlichem Tief und klinischer Depression unterscheiden muss. Nützlich ist es, weil es Leser*innen anleitet, eigenes Empfinden ernst zu nehmen und über Verhalten an Gefühle heranzukommen – ganz im Sinne verhaltenstherapeutischer Ansätze.
Ein Wermutstropfen: Der Begriff der Einstellung wirkt im Deutschen anklagend. Wir verstehen den Begriff nicht so, wie er in der psychologischen Forschung und der englischsprachigen Forschungsdebatte gemeint ist. Zumindest hätte er eingeordnet werden sollen.
Trotzdem: ein kluges, warmes, praktisches Buch, das ich diesen Winter oft verschenken werde – für alle, die dunkle Monate besser verstehen und gestalten wollen.