Brutale Innenansicht

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Der Roman "Wintersonnenwende" stammt aus der Feder von Engmann und Selaker, liegt hier in einer Übersetzung von Ulla Ackermann und limitierter Farbschnitt vor, um fasst 373 Seiten und erscheint im Herbst 2024 im Ullstein Verlag.
Der Krimi ist der 2. Teil einer Reihe um das Ermittlerduo Tomas Wolf und Lars "Zingo" Johansson. Im Winter 1994/1995 ereignet sich ein Mord im Rotlichtmilieu. Wolf, der bis über beide Ohren in privaten Problemen steckt, wird mit seinem Kollegen zum Tatort gerufen. Zeugen haben eine junge Frau beobachtet, die den Tatort fluchtartig verlassen hat. Ist sie Zeugin, ist sie Täterin? Neben den beiden Ermittlern ist auch Vera Berg am Tatort, eine Journalistin, die dringend eine neue Story für ihre Zeitung bringen muss. Und so starten die Drei zuerst unabhängig voneinander mit ihren Ermittlungen, bis sich ein weiterer Mord ereignet und die Drei beginnen zu kooperieren. Parallel zu den Ermittlungen wird die Geschichte von der jungen Prostituierten Ellen erzählt. In dieser Persepktive zeigt das Autorenduo schohnungslos die Brutalität auf dem Straßenstich auf, was ich zugegebener Maßen nicht immer leicht ertragen konnte. Doch nimmt durch den schnellen Orts- und Perspektivenwechsel der Roman selber sehr an Fahrt auf. Gefühlt gibt es auf jeder 3. Seite eine neue unerwartete Wendung, was den Plot dann doch sehr spannend gestaltet.
Alle Protagonisten sind echte Unikate, wobei sich die Handlung auf ein Minimum reduzieren lässt. Das ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hat der Nachvollziehbarkeit keinen Abbruch getan. Im 2. Teil sind genügend Hintergrundinformationen, um das Handeln der Personen nachvollziehen zu können. Leider gibt es in die Vergangenheit so viele Hinweise, das es nicht mehr dazu animiert, den 1. Teil zu lesen. Man müsste befürchten, alle relevanten Fakten schon zu kennen. Der 2. Teil hat mich aber ausgezeichnet unterhalten und daher bekommt er für mich 5 Sterne.