Eiskalter Mord in Stockholms Winternacht

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lenawoerl Avatar

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Der zweite Band um Kommissar Tomas Wolf und Journalistin Vera Berg entführt uns in eine klirrend kalte Silvesternacht der Jahre 1994/95. Eine junge Prostituierte verschwindet spurlos, während ihr Freier brutal hingerichtet wird. Wolf und Berg, beide mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert, müssen trotz ihrer Differenzen zusammenarbeiten, um einen weiteren Mord zu verhindern. Denn die Hintergründe des Mordes sind vielschichtig.

Engman und Selåker schaffen es, die düstere Atmosphäre des schwedischen Winters eindringlich einzufangen. Die komplexe Handlung, verschiedene Perspektiven und gesellschaftlich relevante Themen machen diesen Krimi zu einem spannenden Leseerlebnis. Besonders gelungen ist die authentische Darstellung der damaligen Zeit – die Dialoge, das Setting und die referenzen auf die damalige Technologie versetzen einen direkt in die 90er Jahre zurück.

Ein kleiner Kritikpunkt: Manchmal wirkt die Authentizität fast schon übertrieben. Gefühlt griffen die Protagonisten und sämtliche anderen Charaktere bei jeder Gelegenheit zur Zigarette, sei es im Wohnhaus, auf der Straße oder im Büro. Natürlich gehörte Rauchen damals stärker zum Alltag, dennoch hätte man das etwas dezenter darstellen können, ohne die 90er-Atmosphäre zu verlieren.

Für mich war "Wintersonnenwende" ein atmosphärisch dichter und spannender Kriminalroman, der Fans von Nordic Noir begeistern wird. Trotz kleinerer Schwächen liefern Engman und Selåker eine packende Story, die Lust auf mehr macht!