Ein Aufenthalt mit Höhen und Tiefen...

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april1985 Avatar

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Nach all den Fantasyromanen der letzten Zeit und der Tatsache, dass die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden, hatte ich Lust auf Weihnachten, Schnee und Romantik. 'Winterzauber im Ferienhaus Talblick' habe ich durch Zufall entdeckt und dem Klappentext nach, hat es perfekt in mein Beuteschema gepasst. Und so habe ich mich kurzerhand im verschlafenen Nest Schönberg in der Pension von Sophie einquartiert.

Ein Aufenthalt mit Höhen und Tiefen...

Sophie, welche nach dem Tod ihrer Mutter, das Ferienhaus mit der wohl schönsten Aussicht, übernommen hat, steht das Wasser sozusagen bis zum Hals. Die Gästezimmer hätten dringend eine Renovierung notwendig, auf dem Dach haben sich Marder einquartiert und zahlende Gäste bleiben vorallem im der Advents- und Weihnachtszeit aus. Zudem ist Sophie dem Druck großer Hotelketten ausgesetzt, die ihr das Grundstück abkaufen wollen. Doch Sophie hat ihrer Mutter versprochen das Ferienhaus weiter zu betreiben und außerdem hängen zu viele Erinnerungen daran.

Ich muss sagen, dass ich Sophie richtig gerne mochte. Sie lässt sich nicht unterkriegen und weiß was sie will. Trotz ausbleibender Gäste steckt sie viel Schweiß und Herzblut in ihr Gästehaus. Als der charmante Lennart kurz vor Weihnachten ein Zimmer bucht, tut Sophie alles, dass sich dieser wohlfühlt und sie entwickelt ganz zarte Gefühle für den hilfsbereiten, ein bisschen verschlossenen jungen Mann. Dabei ahnt sie nicht, wer Lennart in Wahrheit ist. Und auch Lennart verliert nach und nach sein Herz an Sophie und schließt Schönberg und seine Bewohner immer mehr in sein Herz.

Wie Sophie, war mir auch Lennart im Grunde sympathisch. Eine Sache hat mir die sonst so schöne Geschichte allerdings ein bisschen madig gemacht. Lennart steht kurz vor seiner eigenen Hochzeit mit seiner Verlobten Alexa. Und als wäre das nicht schon genug, wird die Betrogene natürlich als richtiges Biest hingestellt. In meinen Augen hätte man diesen Part einfach aussparen können, denn was übrig bleibt ist ein hyggeliger Wohlfühlroman zum Verlieben mit tollen Landschafts- und Ortsbeschreibungen und ganz viel Weihnachtszauber.

Ich habe das Buch an zwei Abenden eingemümmelt in eine flauschige Decke und passend dazu Orangentee mit Zimt, weggesnackt. Die Geschichte liest sich unglaublich schnell, der Schreibstil ist sehr einfach, die Kapitel sind kurz und wechseln sich zwischen Sophie und Lennart ab und es wird jetzt auch nicht wirklich tiefgründig. Es ist einfach eine lockere und flockige Geschichte, die mir im Prinzip das gegeben hat, was ich von ihr erwartet habe. Ein Liebesroman ohne böse Überraschungen bei dem man bereits am Anfang weiß wie dieser endet und in dem man sich richtig schön fallen lassen kann.

Fazit:

Ich hatte Lust auf ein bisschen Weihnachtsmagie und Romantik und wollte in eine lockere und leichte Geschichte abtauchen. Janka Friedrich hat mir genau das geliefert. Winterliche und verschneite Landschaften, wilde Schlittenfahrten, Spaziergänge im Schnee, einem Weihnachtsmarkt und natürlich romantischen Gefühlen. Eine Sache hat mir meine Stimmung aber etwas getrübt, weshalb ich "nur" 3 Sterne vergeben kann. Eine Leseempfehlung gibt's aber trotzdem für den weihnachtlichen Liebesroman.