Elisabeth Sandmann hat sich in ihrem neuen Buch auf historische Pfade nach Großbritannien und Frankreich begeben. Sie würdigt die Frauen, die im 2.Weltkrieg für Großbritannien in Frankreich als Agentinnen tätig waren, aber auch die Frauen der französischen Résistance. Somit ist der Roman eine Mischung von Fiktion und wahren Geschehnissen. Die Handlung verläuft auf zwei Zeitebenen. Das Buch beginnt Ender der 1990er Jahre. Die BBC-Moderatorin Gwen soll ein Buch über britische Frauen schreiben, welche im 2. Weltkrieg als Agentinnen eingesetzt wurden. Sie weiß nicht, wo sie ansetzten soll. Doch überraschender Weise führt sie der Nachlass ihrer verstorbenen Großmutter auf die richtige Spur. Diese hat kurz vor ihrem Tod Kassetten besprochen und Gwen beginnt, diese zu hören. Ein letzter Wunsch soll erfüllt werden: eine Bekannte in Frankreich soll besucht werden. Was Gwen bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ihre Großmutter hatte Kontakt zu vielen Frauen, die im 2. Weltkrieg nicht tatenlos zugesehen haben und somit bringen Gwens Recherchen vieles ans Licht. Menschen finden zueinander und Geschehnisse können aufgearbeitet werden. Ein toller Roman und unbedingt lesenswert. Ich bin ein Fan von Büchern dieser Zeit und immer wieder erstaunt, Neues zu lesen. Von den SOE Frauen hatte ich bislang noch nicht gehört. Die beiden Handlungsstränge verbinden sich gut miteinander und Elisabeth Sandmann trifft genau den richtigen Ton. Die Örtlichkeiten in Paris werden toll beschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Lediglich die vielen Frauennamen haben mich zu Beginn überfordert, doch nach kurzer Zeit war auch diese Schwierigkeit überwunden. Im Mittelpunkt stehen starke Frauen, was sie geleistet und auf sich genommen haben ist Bewunderns- und lobenswert. Ihnen wurde viel zu wenig Beachtung geschenkt. Um so mehr freut es mich, dass die Autorin diesen Frauen eine Stimme gibt. Sowohl Buchcover und Titel halte ich für sehr passend und machen neugierig.