Tapfere Frauen im Geheimdienst

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sjs11 Avatar

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Im Mittelpunkt des Roman „Wir dachten, das Leben kommt noch“ stehen die spannenden Ereignisse rund um den britischen Geheimdienst. Die Autorin hat genau recherchiert und die Geschichte in eine erfundene Handlung eingebettet. Dadurch wirkt alles sehr echt.
Am Anfang kann der Roman etwas verwirrend sein. Die Geschichte spielt im Jahr 1998, springt aber immer wieder in die 1940-er Jahre zurück. Das geschieht durch Rückblenden, Erzählungen und alte Tonbandaufnahmen. Man muss außerdem aufpassen, um die unterschiedlichen Figuren nicht zu verwechseln. Wenn man sich aber eingelesen hat, entwickelt sich eine tiefgründige und berührende Geschichte. Besonders Pat leidet auch viele Jahre nach dem Krieg noch unter ihren Erlebnissen. Manche Stellen wirken etwas nüchtern, doch die Autorin zeigt deutlich, wie angespannt die Frauen im besetzten Frankreich waren. Pats Entwicklung ist eindrucksvoll beschrieben. Aus einer unerfahrenen jungen Frau wird eine aufmerksame Funkerin. Elisabeth Sandmann zeigt eindrücklich, wie die geheimen Missionen im Krieg abliefen. Dabei gehet es auch um schwierige Fragen: Soll man immer gehorchen oder lieber um das eigene Überleben kämpfen? Im Nachwort erinnert die Autorin daran, dass der Mut vieler Frauen schnell vergessen wurde. Männer dagegen wurden oft als Kriegshelden gefeiert. Dank dieses Buches werden die Frauen wieder sichtbar.
Klare Leseempfehlung für alle die gerne gut recherchierte Kriegsliteratur lesen.